Data Sheet
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09.06
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Allgemeine technische Angaben
Erläuterungen wichtiger Begriffe
Nennkapazität
Die Nennkapazität eines Kondensators wird
üblicherweise in pF, nF oder mF angegeben.
Betriebs-/Nennspannung
Jeder Kondensator ist für seine spezifizierte
Nennspannung im Dauerbetrieb ausgelegt.
Sie basiert regelmäßig auf einer Umge-
bungstemperatur von T ! + 85) C. Bei
höheren Temperaturen wird die max.
zulässige Spannung oder „Dauergrenz-
spannung“ durch Spannungsderating
herabgesetzt.
Isolationswiderstand/Zeitkonstante
Neben der Angabe des Isolationswider-
standes in M
¸ wird auch die Selbstent-
ladezeitkonstante
t = R
is
· C als Maß
für die Isolationsgüte verwendet. Die
Zeitkonstante gibt die Zeit in sec an,
innerhalb der die Spannung zwischen
den Anschlußdrähten eines aufgeladenen
Kondensators durch Selbstentladung auf
37% abgesunken ist. Die Meßzeit für den
Isolationswiderstand beträgt 1 min.
Verlustfaktor
Der Verlustfaktor tan d ist der Quotient aus
Wirk- und Blindanteil des Scheinwider-
standes.
Die Verluste entstehen hauptsächlich
im Dielektrikum, dargestellt durch R im
Ersatzschaltbild. Parallel zu R liegt der Iso-
lationswiderstand R
is
, der allerdings
nur bei sehr niedrigen Frequenzen den
Verlustfaktor beeinflußt.
Weitere Verluste sind bedingt durch die
endliche Leitfähigkeit der Kondensatorbe-
läge und den Übergangswiderstand
zwischen Belägen und Anschlußdrähten,
dargestellt im Ersatzschaltbild durch den
Reihenwiderstand r. L stellt die verbleiben-
de Eigeninduktivität dar.
Kapazitätstoleranz
Toleranz ist die zulässige relative in Pro-
zent ausgedrückte Abweichung des Kapa-
zitätswertes vom Nennwert. Die Toleranz
muß bei +20+ C gemessen werden und gilt
nur für den Zeitpunkt der Auslieferung.
Nach längerer Lagerung oder längerem
Gebrauch kann die Toleranz überschritten
werden.
Die Toleranz (mit Ausnahme von ±20%)
wird im allgemeinen in Klarschrift auf den
Kondensatorkörper aufgedruckt.
Temperaturkoeffizient der Kapazität (TK
c
)
Der Temperaturkoeffizient a gibt an, um
welchen Bruchteil sich der bei +20+ C
gemessene Kapazitätswert ändert, wenn die
Umgebungstemperatur um 1+ C steigt:
C
T
= C
20
· [1 + a · (T – 20+ C)]
C
20
= Kapazität bei +20+ C
C
T
= Kapazität bei T
a
= kann positiv oder negativ sein.
Impulsbelastung
Diese Angaben beziehen sich auf eine
Prüf schaltung entsprechend DIN-IEC 60384
Teil 1.
Die Prüfspannung entspricht der Nenngleich-
spannung, die Prüfung erfolgt mit 10000
Impulsen, die Folgefrequenz beträgt 1Hz.
Die Angaben für einzelne Kondensatoren-
reihen sind z.B. aus den CECC Bauartspe-
zifikationen abgeleitet. Die Nenn- bzw.
Betriebs-Flankensteilheit wird mit 1/10 der
Prüf-Flankensteilheit vorgeschrieben.
Die Angabe der Flankensteilheit F in
V/
ms ist indirekt die Angabe für die max.
Strombelastbarkeit.
I = F · C · 1,6
C in mF / I in A
Die Angaben für die Flankensteilheit
be ziehen sich auf den vollen Nenn-
span nungshub, so dass bei kleineren
Betriebsspannungen auch die zulässigen
Flankensteilheiten zunehmen können.
Warnhinweise/Technische Beratung
Wechselspannungsbelastung am Netz
Gleichspannungskondensatoren, unabhän-
gig von ihrer Wechselspannungsangabe,
dürfen mit Rücksicht auf Störimpulse
nicht am Netz betrieben werden. Hierzu
sind ausschließlich approbierte Funk-
Entstörkondensatoren zu verwenden.
Wärmebelastung in der Applikation
Wird ein Kunststofffolien-Kondensator
durch unsachgemäßen Einsatz unter
Wechselspannung überlastet, kann es zu
einem unzulässig hohen Temperaturanstieg
im Bauelement kommen. Dies kann zu einer
Schädigung der Dielektrikumsfolie und in
der Folge zu einem Kurzschluss bzw. zu
Rauchentwicklung oder gar Brand des
Kondensators führen. Derselbe Fall kann
eintreten, wenn der Kondensator durch
eine fremde Wärmequelle überhitzt wird.
Schock- und/oder Vibrationsüberlastung
bei größeren Bauformen
Treten in einer Applikation erhöhte Schock-
bzw. Vibrationsbelastungen auf, wird emp-
fohlen, voluminöse Kondensatoren, z.
B. ab
Rastermaß 22,5 mm, in geeigneter Weise
zu fixieren, um Anschlussdrähte oder
Lötverbindungen zu entlasten.
Verarbeitung
Bei der Verarbeitung von Kunststofffolien-
Kondensatoren sind unbedingt die
Appli kationsempfehlungen bezüglich
Lötverfahren bzw. Reinigungs- und
Trocknungsprozesse zu beachten.
Allgemeine Hinweise
Alle Katalogdaten, Werteübersichten
und Applikationshinweise entsprechen
dem aktuellen technischen Stand und
wurden so sorgfältig wie möglich aus-
gearbeitet. Sie sind als grundsätzliche
Information zu verstehen. Abweichungen
und Konstruktionsänderungen behalten
wir uns vor. Von den Katalogangaben
abweichende, kundenspezifische Sonder-
anfertigungen entbinden, unabhängig
von zugrundeliegenden Werknormen,
Spezifikationen o. ä., den Anwender nicht
von seiner Sorgfaltspflicht hinsichtlich der
Wareneingangs- und Fertigungskontrollen.
Bei Bezug von Bauteilen über Zweit- oder
Drittanbieter empfehlen wir unbedingt
den Abgleich technischer Daten mit
den Herstellerangaben. Im Zweifelsfall
sollte immer unsere technische Beratung
in Anspruch genommen werden, da wir
für Schäden die durch unsachgemäße
Verarbeitung oder Anwendung unse-
rer Kondensatoren entstehen, keine
Verantwortung übernehmen können.
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