Instructions

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9. Ladeverfahren, Ladeausgänge
a) Allgemein
Während des Ladevorgangs überwacht der Mikrocontroller den Spannungsverlauf an jedem einzelnen Ladean-
schluss. Zur Auswertung der Ladekurve dienen mehrere aufeinander folgende Messwerte.
Für bestmögliche Ladeergebnisse erfolgt eine ständige Überwachung der zum jeweiligen Akkutyp gehörenden Lade-
kurve mit 14-Bit-Genauigkeit.
Besonders wichtig ist die sichere Ladeenderkennung, die bei NiCd- und NiMH-Akkus nach der zuverlässigen Metho-
dedernegativenSpannungsdifferenzamEndederLadekurveerfolgt.Füreinausgeprägtes-ΔUwerdenLadeströme
>0,5 C empfohlen. Wenn über mehrere Messzyklen am Akku eine Spannungsdifferenz von wenigen mV nach unten
registriert wird, schaltet der entsprechende Kanal auf Erhaltungsladung um.
BeiNiMH-Akkuswird der gegenüberNiCd-AkkusachereKurvenverlaufder Ladekurve berücksichtigt.BeiBlei-,
Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Akkus erfolgt die Ladeenderkennung nach der Strom-/Spannungskurve.
DamitÜbergangswiderständeandenAnschlussklemmendasMessergebnisnichtnegativbeeinussen,erfolgtdie
Messung der Akkuspannung bei NiCd- und NiMH-Akkus grundsätzlich im stromlosen Zustand.
Eine Frühabschaltung bei überlagerten oder tiefentladenen Akkus wird durch eine zusätzliche Pre-Peak-Erkennung
sicher verhindert.
BeitiefentladenenAkkus erfolgt zunächsteineVorladungmitreduziertemStrom.Sehr empndlich reagierendie
meistens mit höherer Kapazität angebotenen Nickel-Metall-Hydrid-Akkus auf Überladung. Dafür kommt es bei die-
semAkkutypnichtzudembeiNiCd-AkkushäugauftretendenMemory-Effekt.LangeBenutzungspausenmitdirekt
anschließenderAuadung(ohneVorentladung)undTeilentladungenmitständigerNachladungsinddieUrsachen
für den Memory-Effekt bei NiCd-Zellen. Der Elektrolyt kristallisiert dann an den Elektroden aus und behindert so den
ElektronenussinderZelle. DurchmehrmaligesEntladen/Ladenkannhäugdievolle KapazitätdesAkkusbzw.
Akkupacks zurückgewonnen werden.
EinLadegerät,dasnurübereineeinfacheLadefunktionverfügt,istdaherzuroptimalenAkkupegenichtausreichend.
Für eine lange Akku-Lebensdauer stehen beim ALC 8500-2 Expert unterschiedliche Programme zur umfangreichen
AkkupegezurVerfügung.NatürlichkönnendabeialleKanälezurselbenZeitunterschiedlicheProgrammeausfüh-
ren.
Zur Abfuhr der Verlustwärme im Entladebetrieb ist das ALC 8500-2 Expert mit einem innen liegenden Kühlkörper-
Lüfteraggregat ausgestattet, und eine ständige Temperatur-Überwachung an den Endstufen schützt das Ladegerät
in jeder Situation vor Überlastung.
Die Ladekanäle 1 und 2 sind für eine Ladespannung bis 30 V (entspricht Akku-Nennspannung von 24 V bei NiCd,
NiMH) und maximale Ausgangsströme bis 5 A ausgelegt. Der zur Verfügung stehende Ausgangsstrom richtet sich
dabei nach der Zellenzahl des angeschlossenen Akkus und der zur Verfügung stehenden Ladeleistung.
Die maximale Ladeleistung für Kanal 1 und Kanal 2 beträgt zusammen 40 VA. Als Berechnungsgrundlage dient dabei
nicht die Akku-Nennspannung, sondern es wird eine höhere Spannung unter Ladebedingungen berücksichtigt. Wird
z. B. für Kanal 1 eine Leistung von 30 VA abgegeben, stehen für Kanal 2 noch 10 VA zur Verfügung. Solange die
Gesamtleistung unter 40 VA bleibt, arbeiten beide Kanäle gleichzeitig. Im anderen Fall wartet der zuletzt gestartete
Kanal so lange, bis die geforderte Leistung zur Verfügung steht (nach Beendigung des Ladevorganges beim zuerst
gestarteten Ladekanal), und startet dann automatisch.
Die Ladeausgänge 3 und 4 arbeiten bis maximal 15-V-Ausgangsspannung, entsprechend 12-V-Akku-Nennspannung
bei NiCd, NiMH. Dabei teilt sich der maximal mögliche Ladestrom von 1 A auf die beiden gleichzeitig arbeitenden Aus-
gänge auf. Wird zum Beispiel für Kanal 3 ein Ladestrom von 500 mA programmiert, so stehen für Kanal 4 ebenfalls
500 mA zur Verfügung. Kanal 4 kann hingegen 800 mA liefern, wenn Kanal 3 nur mit 200 mA belastet wird.