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In den großen Metropolen wie New York,
London, Tokio, Paris und Berlin erfand
sich die Modeszene in den 90er-Jahren
durch die Fotografie neu. Individua-
lismus und ein selbst definierter Stil
spielten eine zentrale Rolle. Auf den
eindrucksvollen Bildern namhafter
Modefotografen wurde mit Licht, Puris-
mus und der Kunst des perfekten
Momentes gespielt. Das Lebensgefühl
der damals 20– bis 30–jährigen
Kreativen war geprägt von Musik, Sub-
kultur, Intimität und Mode. Es galt, die
Haute Couture und Mainstream–
Modemagazine zu überwinden und
ein wahres Leben und authentische
Jugendkultur als Motor für dieses
neue Lebensge-fühl zu porträtieren.
Die Idee des Schönen wurde kollektiv
verworfen, Geschlechterdifferenzen
und andere gesellschaftliche Konven-
tionen verwischt. Unsere Abbildung
zeigt Mark Borthwicks „Kostas
Murkudis“ von 1997/98.
25. 9.–9. 1. // Museum für Moderne Kunst, Frankfurt
Not in Fashion
highlights // Ausstellung / Bühne
citymag frankfurt 10/10
Foto: @ Mark Borthwicks
Verleger, Buchhändler, Agenten, Film-
produzenten, Autoren – jedes Jahr im
Oktober kommen alle zusammen, stel-
len vor und lassen Neues entstehen.
Rund 3000 Veranstaltungen rund um
Bücher, Autoren und Leser locken auch
Privatbesucher am Wochenende (9. +
10. Oktober) in die Messehallen. Die
ersten drei Messetage sind dem
Fachpublikum vorbehalten. An den Pub-
likumstagen finden im Spiegelzelt zum
Beispiel rund um die Uhr Lesungen
für Kinder, Jugendliche und Erwachs-
ene statt. Auf dem Kunst- & Kreativ-
markt locken kunsthandwerkliche Pro-
dukte zum Stöbern und Kaufen, und
auf dem Freigelände vor Halle 5 sind
fast 100 Stände mit Schmuck, Leder-
waren, Büchern aus Stein und vielem
mehr aufgebaut. Ehrengast ist Argen-
tinien. Unsere Abbildung zeigt einen
Blick in die Messehallen.
6.–10. 10. // Messegelände, Frankfurt
Buchmesse
… sind schwerer von der Idee eines
Regisseurs zu überzeugen“. Spricht
René Pollesch da etwa aus Erfahrung?
Der Titel seiner neuen Inszenierung
lässt viele Vermutungen zu. Pollesch
ist ein vielfach ausgezeichneter Regis-
seur, Autor und künstlerischer Leiter
des Berliner Praters. Für eine längerfri-
stige Zusammenarbeit kommt er nun
zum Schauspiel Frankfurt. Sein außer-
gewöhnlicher Stil und seine ganz eigene
Theaterform machten ihn bekannt: Er
benutzt philosophische, politische und
persönliche Fragestellungen und macht
daraus zügellose High-Speed-Texte,
die oft als Nonsens beschrieben wer-
den. Pollesch entwickelt die Themen
und Texte erst während der Proben-
zeiten, somit weiß man nie genau, was
einen erwartet. Ziemlich sicher ist aber,
dass es wieder eine eigenwillige Text-
collage, voll von Verwertungsketten,
groteskem Humor, Videoübertragungen
und Tempo geben wird.
ab 9. 10. // Schauspielhaus, Frankfurt
Sozialistische Schauspieler …
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