Instructions Circuit Diagram

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Das für die Folgefrequenz verantwortliche RC-Glied an IC2 be-
steht aus dem Fotowiderstand FW und dem Elko C3. Mit zuneh-
mender Beleuchtung sinkt der Widerstand, und die Frequenz
steigt (sie wird also schneller). Und diese Beleuchtungssteigerung
leiten wir direkt von der Fahrspannung FS ab:
Über den Brückengleichrichter D3...D6 speist FS die Leuchtdiode
LD1, die ihrerseits den Fotowiderstand anstrahlt und ihn in sei-
ner Leitfähigkeit verändert.
Der Schaltungsrest ist Stromversorgung: Um die Schaltung mit
Wechselspannung speisen zu können, ist ein weiterer Brücken-
gleichrichter vorgesehen (D1/D2 & D7/D8), von dem der Festspan-
nungsregler IC1 lebt. Für einen ungestörten Betrieb bekommt
der Pulsgenerator IC2 seine eigene Versorgung (R2 plus Z-Diode
R10). Und ebenfalls abgekoppelt (über R11/C9) vom lauten und
stromintensiven Geschehen zieht der Rauschgenerator seine
Kreise.
Beim Bestücken tun Sie gut daran, die Bauteile vorzusortieren.
Achten Sie vor allem peinlich genau auf die Unterscheidung von
npn- und pnp-Transistoren, sonst ödet die Schaltung stumpfsinnig
vor sich hin, ohne je im Leben das Dampflok-Gefühl zu empfinden!
Sparen Sie sich die Leuchtdiode und den Fotowiderstand bis
zuletzt auf, bis die übrigen Komponenten eingelötet (und auf
richtigen Sitz überprüft!) sind. Die einzelnen Phasen des Zusam-
menbaus dieser optischen Übertragungsstrecke sind:
Es beginnt mit dem Abbiegen der LED- und FW-Anschlüsse; bei
der Leuchtdiode muß die Kathode (kurzes Bein) zum Platinen-
rand hin zeigen. Schneiden Sie außerdem ein 15 mm langes
Stück des „Lichtkanals“ ab (5-mm-Isolierschlauch).
Die LED wird mit ca. 2...3 mm Abstand von der Platine eingelö-
tet. Dann stecken Sie den Fotowiderstand mit aufgesetztem
„Lichtschutz-Tubus“ in seine Bohrungen, richten alles geradlinig
aus und verlöten auch die FW-Beinchen (Polung beliebig).
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vogelegte Schnelligkeit, und bei veränderlichem Widerstand im
RC-Glied ändert sich auch die IC-Suchgeschwindigkeit (und damit
die Rechteck-Pulsfolge).
Von dem ganzen exotischen IC nutzen wir also nur einen winzi-
gen Teil aus, nämlich den stromgesteuerten Oszillator. Da es ein-
facher aber nicht geht, müssen wir damit leben.
Um das Blockschaltbild zu komplettieren fehlen noch zwei
Dinge, nämlich die beiden Kästchen oben links und rechts. Der
12-V-Stabi (rechts) speist die gesamte Schaltung; er sorgt gewis-
sermaßen dafür, daß sie unter Dampf kommt.
Und die links oben angedeutete Leuchtdiode mit Fotowider-
stand bildet eine Finesse, die in dieser Form gewiß nicht alltäg-
lich ist: Hierbei handelt es sich um eine optische Übertragungs-
strecke, die zur Geschwindigkeits-Steuerung des Dampfausstos-
ses dient. Wir kommen auf dieses Detail noch ausführlich zurück.
Im Gesamtschaltbild sorgt Transistor T6 für das Dampfgeräusch;
seine in Sperrichtung gepolte Basis/Emitter-Strecke erzeugt das
Rauschen, das man normalerweise bei einem Transistor verflucht.
IC3 nimmt diesen Schmutzeffekt hochohmig ab und übergibt
ihn, leistungsverstärkt, an T5. Am Punkt R rauscht es also fort-
während, solange die Schaltung Saft bekommt.
Wenn Sie sich die untere Schaltungsseite wegdenken, erscheint
das Rauschen auch am Kollektor von T5 (Punkt S). Von dort geht
es über die Hau-Ruck-Endstufe T3/T4 an den Lautsprecher und
würde (ohne die übrige Elektronik) ohne Unterbrechungen in
die Gegend brüllen.
Diesen Dauerton aber stört IC2, das am Anschluß 5 (Punkt O) ein
Rechtecksignal erzeugt. Über T1 (Auskopplung) und T2 (Klang-
formung) gelangt dieses Rechteck ebenso an den Punkt S wie das
Rauschen. Beide Signale addieren sich hier, so daß bei leitendem
T2 das Rauschen (fast) gegen Masse geschaltet wird und nicht
mehr aus dem Lautsprecher ertönt.