Instructions Circuit Diagram
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Zentraler Verursacher des Krachs (des „Dampfs“) ist ein Rausch-
generator, der mit einem Transistor plus Operationsverstärker
aufgebaut ist (T6/IC3). Wenn man sich dieses Rauschen über ei-
nen Lautsprecher anhört und an Wasserdampf denkt, dann sieht
man die Wölkchen förmlich vor sich aufsteigen! Zur Ansteuerung
des Lautsprechers dient die „Kraftstufe“ mit den beiden Tran-
sistoren T3 und T4.
Nun sollen die Dampfschwaden ja stoßweise auftreten. Dafür
sorgt ein Pulsgenerator (IC2), der Rechteckimpulse mit variabler
Folgefrequenz erzeugt. Allein über dieses Schaltungsdetail
könnte man sich endlos auslassen; schließlich ist dies die ent-
scheidende Stelle, die dem Geräusch-Effekt seine Natürlichkeit
verleiht (die Abhängigkeit von der Geschwindigkeit).
Beschränken wir uns auf die notwendigen Erläuterungen: Als va-
riablen Pulsgenerator haben wir einen Phasenregelkreis (PLL von
Phase Locked Loop) zweckentfremdet; von Haus aus ist es dessen
Aufgabe, das Auftreten einer bestimmten Frequenz (für die er
„geeicht“ wurde) zu erkennen und zu melden. Dazu „pendelt“
er in einem vorgegebenen Frequenzband hin und her, um seine
Vorzugs-Frequenz zu suchen.
Die Hin- und Herbewegung läßt sich als Rechteck an einem IC-
Ausgang verfolgen. Ein externes RC-Glied bestimmt die dabei
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Schaltungsbeschreibung
Es ist immer wieder frappierend mit anzusehen (und anzuhören),
wenn eine elektronische Schaltung Geräusche nachahmt. Die Pa-
lette der Möglichkeiten ist dabei weit gespannt: Vom Kanarien-
vogel über das Nebelhorn bis hin zur menschlichen Stimme reicht
das Angebot, das nicht selten ungläubiges Staunen der Zu-
schauer (und Zuhörer) hervorruft.
Täuschend echt - das ist der Eindruck, den diese elektronischen
Pappkameraden auslösen, und wie ein Stück Wirklichkeit hört es
sich auch an, wenn Sie Ihre Modellbahn mit einem Dampflok-
Geräusch ausstatten. Wir befassen uns in der Schaltungsbeschrei-
bung mit zwei Seiten: eine vordergründige, die den eigentlichen
Effekt herstellt; im vorliegenden Fall ist es das unbändige
Schnauben einer Riesen-Dampfmaschine auf Rädern.
Die andere Seite beleuchtet den Hintergrund, das Umfeld sozu-
sagen: Mit welchen Tricks und Kniffen erreicht man denn den
gewünschten Effekt? Und gerade diese „Hintergrund-Beleuch-
tung“ sollten Sie stets mit wachen Augen nachvollziehen, weil
Sie dadurch immer ein bißchen mehr von den faszinierenden
Elektronik-Zusammenhängen kennenlernen!
Fragen wir uns einmal, was eine Dampflok für Geräusche macht.
Da steht an erster Stelle sicher das Zischen, das vom entweichen-
den Dampf stammt. Zweitens darf dieses Zischen nicht kontinu-
ierlich verströmen, sondern stoßweise in Intervallen; der Schie-
ber, der den Dampfstrom steuert, geht schließlich immer hin und
her und läßt nur in den Endstellungen entspannten Dampf ab.
Und als dritte Forderung muß der ganze Vorgang von der Ge-
schwindigkeit abhängig sein, d.h. mit zunehmender Fahrt muß
auch die Dampf-Folge schneller werden. Im folgenden Block-
schaltbild ist zu erkennen, wie jede dieser Forderungen erfüllt
wird; damit Sie sich hinterher im Gesamtschaltbild besser zu-
rechtfinden, sind hier schon markante Bauteil-Kennzeichnungen
eingetragen.