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3 | Digitale Komponenten | Booster: Technische Grundlagen | Seite 6 © tams elektronik 03/2014
Interner Aufbau Die Art und Weise, wie die Schnittstellen der beiden gängigen Boostertypen funktionieren, hängt
direkt mit ihrem internen Aufbau zusammen.
Massebezogene Booster Märklin-kompatible Booster sind masse-
bezogen, d.h. die Booster und die komplette
Modellbahnanlage einschließlich aller Digital-
komponenten und Trafos haben eine gemein-
same Masse. Die positive (+) und die
negative Spannung () werden abwechselnd
(entsprechend dem von der Zentrale gesen-
detem TTL-Signal) an die Schiene gelegt. Da
die Halbleiter, die für die negative und die
positive Spannung zuständig sind, einen
unterschiedlichen Spannungsabfall haben,
entstehen am Ausgang Spannungsdifferenzen
bezüglich Masse von bis zu 1 V und damit ein
unsymmetrisches Gleissignal. Das macht
einen zuverlässigen Einsatz des ABC-
Bremsverfahrens unmöglich.
Die durchgängige Masseverbindung in diesem
System ermöglicht technisch sehr einfache
Rückmeldesysteme, wie z. B. das s88-
Rückmeldesystem. Unabsichtlich geknüpfte
Masserverbindungen bergen jedoch die
Gefahr von Brummschleifen, die Aus-
wirkungen auf die Funktionsweise von
anderen Komponenten haben können. Daher
müssen alle Komponenten in masse-
bezogenen Systemen sehr sorgfältig ange-
schlossen werden.
Abb.: Interner Aufbau massebezogener
Booster
Die digitalen Daten liegen am Eingang des
Boosters als TTL-Signal an und steuern einen
Schalter innerhalb des Boosters. Dieser
erzeugt am Ausgang abwechselnd eine
positive und eine negative Gleisspannung.
Booster mit
galvanischer Trennung
(symmetrische Booster)
Bei DCC-konformen Booster sind die Ein- und
Ausgänge durch einen Optokoppler galvanisch
voneinander getrennt, es besteht also keine
elektrische Verbindung zwischen Zentrale und
Boosterausgang. Das Ausgangssignal entsteht
durch die ständige Umpolung der
Trafospannung nach den Vorgaben des
digitalen Steuersignals aus der Zentrale. Da
am Ausgang immer die selbe Spannung
anliegt (abwechselnd positiv und negativ), ist
die Ausgangsspannung am Boosterausgang
DCC-konformer Booster 100 % symmetrisch.
Diese symmetrische Ausgangsspannung wird
für den Einsatz des ABC-Bremsverfahrens
benötigt, das auf der Erzeugung von un-
symmetrischen Spannungen in einem Brems-
abschnitt beruht. Positiver "Nebeneffekt" der
galvanischen Trennung ist das Fehlen einer
durchgängigen Systemmasse. Brummschleifen
werden damit wirkungsvoll verhindert.
Und wenn doch eine gemeinsame
Systemmasse benötigt wird, z.B. zum Einsatz
des s88-ckmeldesystems? In diesem Fall
muss der Masseanschluss des s88-
Rückmelders mit einer Schiene verbunden
werden. Genauso wie beim Einsatz
massebezogener Booster ist auch bei dieser
Variante von entscheidender Bedeutung, dass
die Masseverbindung zur "richtigen" Schiene
hergestellt wird.
Interner Aufbau symmetrischer Booster
Die digitalen Daten steuern einen Schalter
innerhalb des Boosters. Dieser wechselt
entsprechend dem eingehenden Signal die
Polarität der Gleisspannung, die am
Boosterausgang anliegt.