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© tams elektronik 03/2014 3 | Digitale Komponenten | Booster: Technische Grundlagen | Seite 3
Datenformate
Welches Datenformat das Digitalsignal hat,
das der Booster übertragen soll, ist egal,
könnte man meinen... Das ist jedoch nicht so,
da die Signalformen der heute gebräuchlichen
Datenformate DCC, Motorola, mfx und
Selectrix sich voneinander unterscheiden.
Abb.: Digitale Signalformen
Die Signalform, die für die Formate DCC,
Motorola und mfx verwendet wird, ist eine
Unterform der Selectrix-Signalform. Daher
können Selectrix-Booster grundsätzlich auch
für die Übertragung von Signalen im DCC-,
Motorola- und mfx-Format eingesetzt werden.
Da Selectrix sich in vielen weiteren Details
und Lösungsansätzen von den Formaten DCC,
Motorola und mfx unterscheidet, empfehlen
wir Selectrix-Modellbahnern grundsätzlich, die
Digitalkomponenten der Selectrix-Spezialisten
einzusetzen. Im Folgenden beschränken wir
uns auf die Merkmale von Boostern für die am
weitesten verbreiteten Formate DCC,
Motorola und mfx.
Rückmeldeformate
RailCom und mfx
Booster spielen eine Rolle bei den
Rückmeldesystemen, die die Schienen zur
Übertragung der Rückmeldedaten verwenden,
also bei RailCom und mfx. Dabei besteht die
Aufgabe der Booster nicht darin, die Rück-
meldedaten von den Decodern in Richtung
Zentrale zu übertragen, denn im Booster gilt
grundsätzlich eine Einbahnstraßenregelung:
von der Zentrale zum Decoder. Was haben
Booster also mit der Rückmeldung zu tun?
Abb.: Signalformen von Rückmeldeformaten
Beide Systeme benötigen zur Übertragung der
Rückmeldedaten eine Lücke im Datenstrom,
der von der Zentrale zu den Decodern
gesendet wird. Zum Auslesen, Verarbeiten
und Weiterleiten der Daten werden spezielle
Empfänger (die Detektoren) angeschlossen.
RailCom: Für die Rückmeldung der Daten
über RailCom wird die Lücke im Datenstrom,
das sogenannte RailCom-Cutout, vom Booster
erzeugt. Daher werden in Anlagen (oder
Abschnitten), in denen RailCom eingesetzt
wird, spezielle RailCom-Booster benötigt.
mfx: Die Rückmeldung über mfx ist so
konzipiert, dass die Zentrale die Lücke für die
Übertragung der Rückmeldedaten bereitstellt.
Die Rückmeldungen werden von einem
Detektor, der in der Zentrale integriert ist,
empfangen und verarbeitet.
Spezielle mfx-Booster Sind außer dem in der mfx-Zentrale
integrierten Booster weitere Booster nötig,
muss der Übertragungsweg für die
Rückmeldungen (= die Schienen) unter-
brochen werden, um die einzelnen Booster-
abschnitte elektrisch voneinander zu trennen.
Die Konsequenz: Loks in Abschnitten, die
über externe Booster versorgt werden,
können sich nicht bei der Zentrale anmelden.
Zur Lösung dieses Problems wurden
mittlerweile spezielle mfx-Booster mit
eingebauten Detektoren entwickelt, die die
Daten über einen schienenunabhängigen
Datenbus an die Zentrale weiterleiten. Als
Alternative zu dieser Lösung bietet sich der
Einsatz des Booster-Links an.
EXKURS:
Booster-Link
Funktionsweise des Booster-Links:
An der notwendigen Trennstelle zwischen den
Boosterabschnitten ist die Weiterleitung der mfx-
Rückmeldedaten an die Zentrale unterbrochen. Loks
im Bereich des externen Boosters können sich daher
nicht bei der Zentrale anmelden. Zur Übertragung der
Rückmeldedaten über die Trennstelle hinweg kann ein
Booster-Link eingesetzt werden, der die Daten
unabhängig von den Boostern überträgt.