Datasheet

ANWENDUNGSHINWEIS KRISTALL 611
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EINLEITUNG TEST DATEN DOKUMENTE
Die neueste Entwicklung des Stannol F&E-Teams
erweitert das breite Spektrum an verfügbaren Lötdrähten
aus unserer etablierten Kristall-Serie. Der Kristall 611
ist ein halogenaktivierter flussmittelgefüllter Lötdraht,
der das Prozessfenster an vielen Stellen öffnet.
Stark reduziertes Flussmittel-Spritzen in Kombination
mit einem guten Benetzungsverhalten auf schlecht
lötbaren Oberflächen sind die Highlights dieses neuen
Produkts. Entwickelt für manuelle Nacharbeit sowie für
automatisierte Lötgeräte, ermöglicht dieses Produkt,
die unterschiedlichen Produktionsbedürfnisse in einer
modernen Elektronikfertigung zu decken. Das Flussmittel
erfüllt die Anforderungen nach den Normen J-STD-004B
und wird als REM1-Flussmittel eingestuft.
Geringe Spritzneigung
Helle Rückstände
Schnelles Löten
• No-Clean
Chemisch modifiziertes Harz, das die Gesundheits-
risiken bei der Verwendung von Flussmitteln auf
Kolophoniumbasis reduziert.
Milder Geruch
Eine Entfernung der Rückstände nach dem Löten ist nicht
erforderlich, da die Rückstände nach Norm nicht korrosiv
sind (siehe INFOBOX). Ist eine Reinigung erforderlich,
kann diese mit alkalischen oder lösungsmittelbasierten
Reinigungsmitteln wie dem Flux- Ex200B oder Flux-Ex
500 durchgeführt werden. Der Link zu den Datenblättern
dieser genannten Reiniger befindet sich auf Seite 10
dieses Dokuments.
Für Sicherheitsaspekte bitten wir Sie, unser Sicher heits-
datenblatt zu beachten. Der Download-Link befindet sich
auf Seite 10 dieses Dokuments.
Geprüfte Methoden der Wärmeübertragung sind:
• Laser
• Induktionslöten
• Widerstandslöten
• Lötkolben
*1
• Mikroflamme
*2
*1
Wir empfehlen eine Lötspitzentemperatur von 340-
360°C für das Löten mit dem Lötkolben. Die optimale
Spitzentemperatur und Wärmekapazität, die für einen
Handlötprozess erforderlich ist, hängt jedoch sowohl von
der Konstruktion des Lötkolbens als auch von der Art der
Aufgabe ab, und es sollte darauf geachtet werden, unnötig
hohe Spitzentemperaturen über längere Zeiträume zu
vermeiden. Eine hohe Spitzentemperatur erhöht die
Neigung zu Flussmittelspritzern und kann zu dunkleren
Flussmittelrückständen führen.
Stark verschmutzte Lötkolbenspitzen sollten zunächst
mit Stannol Tippy gereinigt und vorverzinnt werden.
*2
Die Wärmeübertragung durch Mikroflamme oder
Plasma wird nur empfohlen, wenn kein direkter
Kontakt zum Lötdraht besteht, da dies das harzbasierte
Flussmittel in sehr kurzer Zeit zerstört.
TRANSPORT/LAGERUNG
Der Lötdraht ist nicht temperaturempfindlich. Die
Transportzeit sollte auf das erforderliche Minimum
begrenzt werden. Transporttemperaturen für einige
Tage von -20°C bis + 80°C können toleriert werden und
haben keinen Einfluss auf die Eigenschaften oder das
Verhalten des Lötdrahtes. Die Lagerung bei trockener
Raumtemperatur (0 – 40°C) wird empfohlen. STANNOL
Lötdrähte unterliegen keiner Mindesthaltbarkeit.
Die Tests, die in der Norm beschrieben sind, dienen dazu Flussmittel unter standardisierten Bedingungen auf ihre
Eigenschaften zu testen und zu kategorisieren. In Abhängigkeit der Testergebnisse werden die Flussmittel in die Ka-
tegorien L, M und H eingeteilt. Die nachgestellte Zahl gibt Aufschluss darüber ob das Flussmittel Halogenidhaltig (1)
oder Halogenidfrei (0) ist. Werden alle Tests im ungereinigten Zustand bestanden, so wird im Allgemeinen von soge-
nannten No-Clean Produkten gesprochen. Diese Bezeichnung sagt allerdings lediglich aus, dass die entsprechenden
Produkte die Tests im ungereinigten Zustand bestanden haben. Die Testbedingungen, decken allerdings nicht alle
Extrembedingungen ab, die eine Leiterplatte möglicherweise im Feldeinsatz erfahren kann. Die abschließende Ri-
sikobewertung der Rückstände und die damit einhergehende Entscheidung, ob die Flussmittelrückstände nach dem
Lötvorgang durch eine Reinigung entfernt werden müssen, obliegen in jedem Falle dem jeweiligen Elektronikfertiger.
FLUSSMITTELKLASSIFIZIERUNG GEMÄSS J-STD 004B
INFOBOX