Operation Manual
70 | Autopilot-Bedienung
Verhindern von Wenden und Halsen
Setzen Sie den Autopiloten beim Kreuzen und Segeln vor dem Wind vorsichtig ein.
Wenn die Segel beim Kreuzen nicht ausgeglichen sind, können Gierkräfte der Segel das
Boot in den Wind drücken. Wenn das Boot aus dem vorgegebenen minimalen Windwinkel
herausgedrückt wird, geht der Vorschub von den Segeln plötzlich verloren, und das Boot
verliert an Geschwindigkeit. Das Boot wird dadurch schwieriger zu steuern, da das Ruder
nicht mehr so effektiv ist.
Die Funktion zum Verhindern von Wenden im WIND-Modus soll derartige Situationen
verhindern. Diese Funktion reagiert sofort, wenn der scheinbare Windwinkel 5° weniger
beträgt als der eingestellte minimale Windwinkel, und ein größerer Ruderwert wird
vorgegeben.
Beim Segeln vor dem Wind ist es schwierig, das Boot zu steuern, da die Wellen seitlich
oder von hinten kommen. Diese Wellen können das Boot in eine unerwünschte Halse
drücken, was für die Crew und für den Mast gefährlich sein kann.
Die Funktion zum Verhindern von Halsen wird aktiviert, wenn der tatsächliche scheinbare
Windwinkel größer wird als 175° oder sich in das Gegenteil des eingestellten Windwinkels
verkehrt. Ein größerer Ruderwert wird vorgegeben, um eine unerwünschte Halse zu
verhindern.
Die Funktionen zum Verhindern von Wenden und Halsen sind jedoch keine Garantie für
die Vermeidung von gefährlichen Situationen. Wenn die Leistung von Ruder oder Antrieb
nicht ausreicht, kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Derartige Situationen
erfordern besondere Aufmerksamkeit.
Windsteuerung und -navigation
Im Modus "Wind Nav" steuert der Autopilot das Boot anhand von Winddaten und
Trackdaten von einem GPS/Kartenplotter.
Im Modus "Wind Nav" berechnet der Autopilot die erste Kursänderung, die erforderlich
ist, um zum aktiven Wegpunkt zu navigieren, berücksichtigt bei der Berechnung aber
auch die aktuelle Windrichtung.
Kontrolle der Steuerleistung
Im Automatikmodus verwendet der Pilot zwei
verschiedene Steuerparametersätze (HI/
LO). Diese Parameter legen fest, wie das Boot
bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder
Windrichtungen reagiert. Die beiden Parametersätze
können automatisch oder manuell ausgewählt werden,
und jeder Satz kann manuell angepasst werden.
Die Geschwindigkeit, bei der der Autopilot automatisch
von den LO-Parametern zu den HI-Parametern
wechselt, wird durch die Einstellung für die
Übergangsgeschwindigkeit bestimmt.
Ist keine Geschwindigkeit angegeben, verwendet der
Autopilot standardmäßig die LO-Steuerparameter, wenn
ein Automatikmodus aus dem STBY-Modus aufgerufen
wird. Dies ist eine Sicherheitsfunktion, die Übersteuern
verhindern soll.
Der aktive Parametersatz für die Reaktionsempfindlichkeit wird im Autopilot-
Popupfenster angezeigt, und folgende Abkürzungen werden verwendet:
HI-A Hohe Reaktionsparameter automatisch festgelegt
LO-A Hohe Reaktionsparameter automatisch festgelegt
HI-M Hohe Reaktionsparameter manuell festgelegt
LO-M Niedrige Reaktionsparameter manuell festgelegt