User Manual
Brandschutzlösung
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Building Technologies 049_Data_Centers_A6V10239575_b_de.doc
Fire Safety and Security 11.2011
muss darauf abzielen, die gewünschte Konzentration im zu schützenden Raum in-
nerhalb der Flutungszeit zu erreichen.
Dabei ist es selbstverständlich wesentlich, dass der zu schützende Raum den Auf-
bau der notwendigen Löschmittelkonzentration und das Aufrechterhalten derselben
während der Haltezeit ermöglicht. Hierbei ist entscheidend, dass die Anzahl un-
vermeidbarer Undichtigkeiten (Leckagen) eine bestimmte Schwelle nicht über-
schreitet, da ansonsten das Erreichen der Haltezeit (20 Min. gemäß VdS bzw. je
nach Vorschriften lokaler Behörden) verhindert würde, bzw. das System wäre un-
wirtschaftlich, da zur Kompensierung der Leckagen mehr Löschmittel ausgestoßen
werden müsste.
Zwei Methoden haben sich als Kontrollmechanismen bewährt:
1 Echte Flutungstests mit Messung der Konzentration
2 Door-Fan-Tests (s. Kapitel Raumintegrität, Haltezeit und Door-Fan-Test)
In der Regel ist der Door-Fan-Test aus technischen und/oder wirtschaftlichen
Gründen vor einem echten Flutungstest zu bevorzugen. Dieser Test ermöglicht ei-
ne Schätzung der Leckagen an der äußeren
Raumbegrenzung des Schutzbe-
reichs. Raumbegrenzungen sind bauliche Elemente, die den Raum nach außen
schützen und die Gasdichtheit sicherstellen. Nicht gasdichte Strukturen, Abtren-
nungen, Hohlräume unter Zwischenböden und über Zwischendecken werden nicht
als Raumbegrenzungen klassifiziert. Die oben genannten Strukturen gelten als
nicht existent, wenn die Door-Fan-Methode durchgeführt wird.
Werden diese Elemente nicht in der Berechnung der benötigten Löschgasmenge
berücksichtigt, so besteht die Gefahr, dass die Gaskonzentration nicht ausreicht.
Siemens empfiehlt die Berücksichtigung dieser Bereiche in der Berechnung der
Auslegungskonzentration sowie die Installation von Löschdüsen in diesen Berei-
chen.
Siemens empfiehlt weiterhin das fachgerechte Schließen und Sichern der Decken-
platten. Unter keinen Umständen sollten sich durch den Löschmittelausstoß ein-
zelne Deckenplatten verschieben, da sonst das Gas in den Deckenhohlraum ein-
dringt. In diesem Fall besteht das Risiko, dass das System die notwendige Lösch-
mittelkonzentration nicht länger aufrecht erhalten kann und die Löschwirkung da-
her nicht ausreicht.
4.4.7 Potenzielle Probleme mit Computer-Harddisks beim Auslösen von Löschsys-
temen
Heute ist es Stand der Technik, Rechenzentren bzw. deren Räume mit Trocken-
löschsystemen mit Inertgasen oder chemischen Löschmitteln zu schützen. So
kann eine schnellstmögliche Intervention nach einer automatischen Branderken-
nung durch das Brandmeldesystem erfolgen. Auf diese Weise sollen eventuelle
Brand- oder Rauchschäden so gering wie möglich gehalten werden. In einigen Fäl-
len wurden nach der Auslösung von Trockenlöschanlagen verschiedener Hersteller
Probleme mit Computer-Festplatten gemeldet, Diese Probleme reichten von der
automatischen Abschaltung eines Festplattenlaufwerks ohne Schäden nach dem
Neustart bis zur völligen Unbrauchbarkeit von Festplatten. Bei einem echten Brand
mag dies zwar akzeptabel sein und kann auch durch den Brand selbst bzw. durch
Rauch verursacht werden. Es wurde jedoch von Fällen berichtet, in denen Tro-
ckenlöschanlagen versehentlich oder zu Testzwecken ausgelöst wurden. Auch
wenn die Vorteile einer Trockenlöschanlage diesen sehr seltenen Nebeneffekt bei