User Manual

Brandschutzlösung
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Building Technologies 049_Data_Centers_A6V10239575_b_de.doc
Fire Safety and Security 11.2011
Nach der Entladung des chemischen Löschgases wird Stickstoff als Treibmittel
freigesetzt: dies erzeugt einen geringen Überdruck.
Obwohl die durch chemische Löschgase erzeugten allgemeinen Druckschwankun-
gen derselben Entwicklung folgen, unterscheiden sich die eigentlichen Schwan-
kungen und Druckspitzen stark von einem Löschmittel zum anderen.
Andere Umgebungsbedingungen, v.a. die Feuchtigkeit, beeinflussen die Druck-
schwankungen während der Entladung. Das bedeutet: Wenn sich ein gegebenes
System bei hoher Luftfeuchtigkeit entlädt, unterscheiden sich die Druckschwan-
kungen und Druckspitzen von den Werten bei einer Entladung desselben Systems
bei niedriger Luftfeuchtigkeit. In ähnlicher Weise beeinflusst die Brandgröße die
Druckschwankungen.
Unterdruckphase – der Raum muss der negativen Druckphase und der resultie-
renden Dynamik standhalten.
Die Druckableitung in chemischen Substanzen kann mit pneumatisch angetriebe-
nen Ventilen, d.h. durch den Druck im Druckentlastungsnetzwerk erreicht werden,
mit schwerkraftangetriebenen Ventilen (die bevorzugte und häufigste Variante)
oder mit elektrisch betriebenen Ventilen (selten verwendet und nicht empfehlens-
wert).
4.4.4.3 Lüftung nach der Entladung
Nachdem die zuständige Behörde (normalerweise die Feuerwehr) bestätigt hat,
dass der Brand gelöscht ist und die Anlage in den Normalzustand zurückkehren
kann, sollte der Raum nach einer Löschmittelentladung gelüftet werden.
Die Luft im Raum enthält nicht nur Rückstände des Löschmittels, sondern auch:
Rauch
Nebenprodukte der Verbrennung mit evtl. unangenehmen Effekten (z.B. HCI)
Eventuelle Zerfallsprodukte des Löschmittels
Diese Substanzen müssen sicher abgeleitet werden, bevor Menschen den Bereich
erneut betreten. Eine Lüftung kann auf natürlichem Weg erreicht oder mechanisch
durchgeführt werden.
4.4.5 Raumschutz
In der neuen Konfiguration des Rechenzentrums mit Kalt-/Warmgängen (siehe Fig.
38 und Fig. 39) stellt der Flutungsprozess einige Schwierigkeiten im Vergleich zur
herkömmli
chen Raumflutung dar.
Bei eingeschaltetem Umluft-Kühlsystem (d.h. die zu erwartende Situation)
werden die Racks i.d.R. über Düsen im Zwischenboden geflutet.
Zur Berechnung des Löschvolumens wird empfohlen, die Zwischenböden
(Zone 1) und die Umgebung (Zone 2) wie in Fig. 38 und Fig. 39 gezeigt zu be-
rücksichtigen;
sowohl für Kalt-/Warmgangsysteme mit als auch ohne Einhau-
sung.
Da die Kühlung nicht unterbrochen wird, muss das zusätzliche Volumen des
Umluftsystems in der Berechnung des Gesamtvolumen für den Löschmit-
telausstoß berücksichtigt werden. Falls sich das System im Raum befindet,
kann dies außer Acht gelassen werden.
Vor Auslösung des Flutungsprozesses sollte die Frischluftzufuhröffnung auf
alle Fälle geschlossen werden (geschlossenes System).