User Manual

Brandschutzlösung
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Building Technologies 049_Data_Centers_A6V10239575_b_de.doc
Fire Safety and Security 11.2011
Rauchmeldern erkannt, die den Alarm bestätigen. Nach der Alarmbestätigung
wird der Löschvorgang ausgelöst. Die Parametersätze sind dieselben wie für
Melder in sauberen Umgebungen (Sinteso™ FDO241 oder FDOOTC241)
3 Rauchmelder + Rauchmelder: Dieses Prinzip kommt vor allem in kleineren
Serverräumen zur Anwendung, in denen das Kühlsystem keine hohen Luft-
stromgeschwindigkeiten benötigt und keine Warm-/Kaltgänge benötigt wer-
den. In dieser Umgebung werden Rauchmelder mit Parametersätzen für sau-
bere Umgebungen (idealerweise Sinteso™ FDO241 oder FDOOTC241) für
Erstalarm und Alarmbestätigung verwendet. In einer Umgebung, in der Küh-
lung für den Fortbestand des Mikroprozessor-Betriebs nicht wesentlich ist,
wird empfohlen, die Lüftung nach dem Erstalarm abzustellen (oder mindes-
tens zu reduzieren), um eine sichere und schnelle Alarmbestätigung und frü-
he Löschauslösung zu gewährleisten.
Nicht mehr empfohlen werden wegen des gestiegenen Kühlbedarfs der IT-
Ausrüstung konventionelle Brandmeldekonzepte zum Auslösen von Löschsyste-
men in der Regel ein Früherkennungssystem (ARM oder empfindliche Punktmel-
der), das einen ersten Alarm auslöst, worauf die Lüftung abgeschaltet wird; danach
erfolgt ein zweiter Alarm durch einen Punktmelder, der die Löschung auslöst.
4.4.2 Systeme mit chemischen Löschmitteln
In Rechenzentren zählt jede Sekunde. Löschsysteme auf der Basis chemischer
Löschmittel sichern eine schnelle und zuverlässige Löschung. Der Raum wird in-
nerhalb von 10 Sekunden geflutet und die Löschung ist wenige Sekunden nach der
Flutung abgeschlossen. Daher sind Systeme mit chemischen Löschmitteln für sol-
che Risiken besonders gut geeignet.
Chemische Löschmittelsysteme verursachen höhere Löschmittelkosten; die Hard-
ware- und Installationskosten sind jedoch niedriger.
Die Löschmittelkonzentration liegt zwischen 5% und 9% (je nach Löschmittel).
Das Löschmittel kann daher in weniger Zylindern gelagert werden. Bei Inertga-
sen liegt die Konzentration bei über 40%, weshalb mehr Zylinder benötigt wer-
den. Der Platzbedarf ist bei chemischen Löschmittelsystemen geringer; und wo
Lagerkosten ein einschränkender Faktor sind (vor allem in Großstädten oder in
Gebäuden mit wenig Platz), sind chemische Löschmittelsysteme wegen des
Flächenbedarfs eine echte Alternative zu Inertgassystemen.
Sie sind für geringere Druckbereiche ausgelegt – 42 bar im Vergleich zu 200
oder 300 bar bei Inertgassystemen. Daher sind auch die Systemkomponenten
und das Rohrleitungsnetz wirtschaftlicher.
Es wird deutlich weniger Löschmittel in den zu schützenden Raum freigesetzt,
weshalb auch wesentlich kleinere Überdruckventile benötigt werden.
Auch Über- und Unterdruck und Verwirbelungen, welche die empfindliche IT-
Infrastruktur potenziell beeinträchtigen, werden bei chemischen Löschmittelsyste-
men auf ein Minimum reduziert.
Im Allgemeinen sind chemische Löschmittelanlagen in kleinen und mittelgroßen
Rechenzentren ( 200 m
3
) wirtschaftlicher als Inertgassysteme. Es gibt jedoch Fäl-
le, in denen der Platz eingeschränkt oder die Installation von Druckentlastungsven-
tilen nicht möglich ist. Hier können nur chemische Löschmittelsysteme installiert
werden.