User Manual
Das Betriebsverhalten von Brandmeldern unter dem Einfluss von Gammastrahlen
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Building Technologies 000505_d_de_--.doc
Fire Safety & Security Products 01.2007
2.4 Grundsätzliches
In Diskussionen wird ab und zu die Frage aufgeworfen, ob die durchgeführten
Versuche mit einer Gamma–Strahlenquelle für kerntechnische Anlagen reprä-
sentativ seien. Hierzu die Meinung von Reaktorfachleuten:
Die für elektronische Geräte relevanten Strahlungsarten in kerntechnischen An-
lagen sind Gammastrahlung mit Hauptwirkung auf die Atomhülle und Neutronen-
strahlung, die ihre Wirkung im Atomkern ausübt. Neutronenstrahlung tritt, eng
begrenzt durch den biologischen Schild, nur im Containment und nur mit direkter
Sicht auf den Reaktor (keine Reflexionen) und nur während des Reaktorbetriebs
auf. In den Hilfsräumen, der Mehrheit aller Räume, ist nur Gammastrahlung vor-
handen. Es sind keine direkten Analogieschlüsse zwischen Gamma– und Neut-
ronenstrahlung inbezug auf elektronische Geräte möglich. So wird für die Prü-
fung von Geräten auch in keiner Norm die Bestrahlung mit Neutronen gefordert.
In der Schweiz gelangen für kerntechnische Anlagen die Normenwerke IEEE
(USA) und KTA (Kern–Technischer Ausschuss, DE) zur Anwendung. In diesen
beiden Normen werden für die Prüfung von Geräten ebenfalls Gamma–
Strahlenquellen verwendet. Gegenüber den von KTA geforderten Werten sind
die von uns in den Langzeitversuchen gefahrenen Dosisleistungen ca. 20mal
und die kumulierten Dosen durchschnittlich 10mal höher.
Für die Projektierung einer Brandmeldeanlage in Kernkraftwerken und Kernfor-
schungsanstalten muss auf jeden Fall die am Melderstandort auftretende Strah-
lung nach Art, Dosisleistung und kumulierter Dosis bekannt sein. Die auftreten-
den Dosisleistungen variieren je nach Räumlichkeit. Die maximalen Werte von
Gammastrahlung treten im Containment auf und liegen dort im Bereich von 0.01
Gy/h. In allen anderen Räumen liegen die Werte wesentlich tiefer. Anhand der
vom Kunden zur Verfügung gestellten Information kann dann zusammen mit der
Fig. 1 die Empfindlichkeitsveränderung beurteilt und mit Fig. 2 die maximale
Einsatzzeit der Melder bestimmt werden.