Basisdokumentation

Übersicht
Vernetzung von BACnet-Netzwerken
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Diese Aspekte führen dazu, dass den Desigo-Automationsstationen eine feste IP-Adresse vergeben wird.
Insofern überwiegen die Vorteile des DHCP-Verfahrens klar, denn:
Die Automationsstationen sind permanent einem Netzwerk zugewiesen und haben immer die gleiche
IP-Adresse.
Eine einfache und eindeutige Adressvergabe in den Desigo Engineering Tools ist auch wichtig für
Service, Diagnose und Austausch.
Sie ermöglicht eine eindeutige Projektdokumentation auf allen Ebenen.
Für Service und Diagnosezwecke können die Geräte eindeutig zugeordnet werden und die Bedienung
via ABT SSA (Service und Systemassistent) ist vereinfacht.
Projektspezifisch könnte aber auch ein IP-Segment in einen Teil mit statischen Adressen, z. B. für die
Automationsstationen usw., und einen dynamischen Teil (DHCP), z. B. für Engineering-Laptops, aufgeteilt
werden.
Für Details, siehe
Desigo Ethernet, TCP/IP, MS/TP und BACne
t (CM110666) und
Praxisleitfaden IP-
Netzwerke in der Gebäudeautomation
(CM110668).
3.3 Vernetzung von BACnet-Netzwerken
Bei der Vernetzung von BACnet-Netzwerken verschmelzen die Themen IP-Netzwerke und BACnet. Bei
kleinen bis mittleren Projekten reicht Standardwissen für die Planung und Umsetzung. Für die Planung,
Auslegung und Umsetzung von grossen und komplexen BACnet/Desigo-Projekten ist Expertenwissen nicht
nur über IP-Netzwerke sondern auch im Bereich BACnet gefordert.
Desigo basiert auf dem standardisierten Kommunikationsprotokoll BACnet. Für die Kommunikation
zwischen den BACnet-Geräten benötigt es Dienste. Für den Datenaustausch, wie zum Beispiel die
Übermittlung eines Bedarfssignals aus dem Raum und dessen Auswertung und Weiterverarbeitung in der
Primäranlage, können verwendet werden:
Ein Unicast-Dienst, der über ein zyklisches Lesen (ReadProperty) fortwährend den Zustand des
Bedarfssignals anfragt und auswertet.
Ein Unicast-Dienst, der sich mit einer bestimmten Lebenszeit als Empfänger auf dem Bedarfssignal
abonniert (SubscribeCOV) und ein Update bekommt, wenn sich der Wert oder dessen Zustand geändert
hat.
Dieser Datenaustausch zwischen den beiden BACnet-Geräten kann als sehr zielgerichtet bezeichnet
werden. Das Kommunikationsprotokoll unterstützt jedoch auch Broadcasts, die als Rundruf an alle
BACnet-Geräte bezeichnet werden können. Zum Beispiel:
Ein BACnet-Client ermittelt beim Aufstarten alle anstehenden Alarme und Ereignisse, um diese in einer
aktuellen Alarmliste darzustellen (GetEventInformation).
Ein generisches Bediengerät bringt beim Aufstart mit einem Broadcast (WhoIs) in Erfahrung, welche
anderen Teilnehmer vorhanden sind.
Ein BACnet-Objekt mit einem Broadcast (WhoHas) ist auf der Suche nach einem anderen Objekt mit
einem eindeutigen Namen wie z. B. B01’Flr1’RS100’HclHwDmd.
(BACnet)-Broadcasts in einem grossen IP-Netzwerk würden das gesamte Netzwerk lahmlegen.
Um dies zu verhindern, blockieren Layer 3 Switches (IP-Router) Broadcasts.