User Manual

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11.2 h,x-Diagramm
Schon früh wurde versucht, die Berechnungen von Luftzustandsänderungen auf
grafischem Wege zu erleichtern. Diagramme für psychrometrische Berechnungen
(z.B. Enthalpie, Taupunkt etc.) gibt es in verschiedenen Ausführungen. In Europa
ist das Diagramm nach Mollier am bekanntesten; in den USA wird eher das
Carrier-Diagramm verwendet. Beide haben prinzipiell den gleichen Aufbau, nur die
Achsenrichtungen sind unterschiedlich. Die Temperaturachse ist im Mollier-
Diagramm vertikal und beim Carrier-Diagramm horizontal angeordnet, während der
Wassergehalt im Mollier-Diagramm horizontal und im Carrier-Diagramm vertikal
dargestellt wird.
Abbildung 11-1
h,x-Diagramm nach Mollier
Bezeichnung Einheit Beschreibung
A Temperatur T
[°C]
Sie kennzeichnet den Wärmezustand der Luft. Die Angaben der Luft
erfolgen in Grad °C oder absolut in Kelvin K.
B Absolute
Feuchtigkeit
x
[g/kg]
Unter absoluter Feuchtigkeit x versteht man diejenige Wassermenge
in g, die pro kg trockener Luft vorhanden list.
C Relative
Feuchtigkeit
%
[rH]
Trockene Luft kann bei einer bestimmten Temperatur nur eine ganz
bestimmte maximale Menge an Wasserdampf aufnehmen. Je höher
die Temperatur, desto grösser ist der mögliche Wassergehalt.
D Wärmeinhalt
oder
Enthalpie
h
[kJ/kg]
Eine der wesentlichen lüftungstechnischen Berechnungen besteht in
der Ermittlung der Wärmemenge, die aufgewendet werden muss, um
einen nach Temperatur und Feuchtigkeit vorgegebenen Luftzustand
im Raum zu erreichen. In diesem Falle muss Luft, deren Zustand
bekannt ist, durch geeignete Behandlung wie mischen, erwärmen,
kühlen, befeuchten oder entfeuchten in einen anderen geforderten
Luftzustand überführt werden. Hierbei spielt der Wärmeinhalt h (in
kJ/kg) eine wesentliche Rolle.
E Dampfdruck Pw
[mbar]
Überhitzter Wasserdampf, der gasförmig mit Luft vermischt ist, hat
einen bestimmten Dampfdruck Pw. Dieser Dampfdruck ist ein Teil des
gesamten Luftdruckes und wird deshalb auch Teil- oder Partialdruck
des Wasserdampfes genannt. Dieser Partialdruck ist abhängig vom
Mischungsverhältnis Wasserdampf / trockene Luft. Je höher der
Wasserdampfanteil, umso größer ist der Partialdruck des
Wasserdampfes Pw. Man kann deshalb auf einer parallelen
Horizontalen zum Wassergehalt x den Partialdampfdruck Pw in mbar
darstellen und so aus dem Diagramm leicht ermitteln, welcher
Partialdruck Pw einem bestimmten Wassergehalt x [g/kg] entspricht.