User Manual

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3.3.3 ERG-Strategie
Vorteile:
Optimale Nutzung der ERG
Für die ERG-Strategie (Abbildung 3-1) werden die Stellsignale in Bedarfssignale
umgerechnet und mit den spezifischen Kosten von Heizen, Kühlen, Befeuchten
und Entfeuchten gewichtet. Die Gewichtung kann für jede Anlage individuell
eingestellt werden, so dass die Anlage kostenoptimiert betrieben werden kann. Der
tx2-Algorithmus berechnet dann aus den gewichteten Bedarfssignalen das
Stellsignal für die Wärmerückgewinnung, so dass die Mischluft bzw. der
Luftzustand nach der ERG mit minimalem Energie- bzw. Kostenaufwand von den
nachfolgenden Luftbehandlungsaggregaten weiter konditioniert wird.
Die Energierückgewinnung wird so geregelt, dass die Summe der gewichteten
Bedarfssignale für die Prozesse Heizen, Kühlen, Befeuchten und Entfeuchten
minimiert wird. Der ERG-Strategie liegt ein Modelldenken im t,x-Diagramm
zugrunde. Jedem Prozess wird ein Vektor in der t,x-Ebene (Abbildung 3-5) und
eine Gewichtung (Abschnitt 3.3.6) zugewiesen. Die Vektoren geben die
theoretische Wirkung jedes Prozesses wieder. Im Betrieb können nebst dem ERG-
Vektor aber nur immer zwei weitere Vektoren aktiv sein.
In der Mitte des Diagramms befindet sich der Zuluftsollwert. Weiter wird im Modell
der Raumluft- und der Aussenluftistwert dargestellt. Danach ergibt sich der ERG-
Vektor, je nach Rückgewinnungsgrad von Temperatur und Feuchte, ausgehend
vom Aussenluftistwert.
Das Ziel ist es, den Punkt auf dem ERG-Vektor zu finden welcher die Summe der
theoretischen Wirkungen der beiden aktiven Prozesse minimiert.
Beispiel:
Die Aussenluft ist kühler als die Raumluft. Bei einem grossen Kühlbedarf soll die
ERG auch kühlere Luft konditionieren und somit den Aussenluftanteil erhöhen.
Durch diese Aktion reduziert sich die nötige Kühlenergie. Muss gleichzeitig
befeuchtet werden, kommt eine zusätzliche Dimension dazu (Abschnitt 3.3.5).
Abbildung 3-5: t,x-Diagramm