User Manual
Siemens AG
Fachartikel
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unterstützte Marktumfrage, die der amerikanische Branchenbeobachter GreenBiz
2015 publiziert hat, untermauert das. So sagten nur 44 Prozent der befragten
Großunternehmen, die typischerweise mehr als fünfzig Einzelgebäuden verwalten,
dass sie bereits Big-Data-Lösungen nutzen. Dabei bieten Energie- und
Gebäudemanagementsysteme (Building Energy Management Systems; BEMS
sowie Building Management Systems; BMS) reiches Datenmaterial, das sich für
eine systematische Nutzung anbietet.
Auch bei de Anwendung in Gebäuden haben Big-Data-Lösungen immer dasselbe
Ziel: Nämlich aus einer bestehenden, meist umfangreichen Datenmenge für den
Anwender relevante Informationen zu extrahieren und diese Informationen den
Entscheidungsträgern im Facility Management oder auch den Gebäudenutzern zur
Verfügung zu stellen. Da die Betriebskosten 71 Prozent der Gesamtkosten eines
Gebäudes ausmachen und davon rund 30 Prozent auf Energiekosten entfallen, wird
ein ineffizienter Betrieb schnell kostspielig. Allerdings kann nur ein umfassender
Auswahlprozess zeigen, welche der auf dem Markt angebotenen Lösungen und
Services im Einzelfall am sinnvollsten ist. Die richtige Kombination von
Analysetools, Dashboard und Beratungsleistungen sowie Erfahrung in
Effizienzprojekten kann einen Return on Investment von bis zu 40 Prozent bringen,
verglichen mit 10-15 Prozent bei typischen Geschäftsinvestitionen. Jedoch sollte
man von vornherein drei – oft wiederholte – Irrtümer ausschließen.
Irrtum Nummer eins: „Es gibt eine Universallösung.“
Die Vorstellung, dass eine Lösung jedes Problem jeder Organisation und jedes
Gebäude lösen kann, ist eine Illusion. Vielmehr müssen Lösungen an die
individuelle Aufgabe, an das Unternehmen, das Gebäude etc. angepasst sein und
anhand der konkreten Anforderungen beurteilt werden.
99 Prozent der Teilnehmer an der Greenbiz-Studie nennen die Senkung der
Betriebskosten als vorrangiges Ziel bei der Einführung eines solchen
Datenmanagements. 94 Prozent versprechen sich davon eine bessere
Energieeffizienz. Desweiteren sollen die individuellen Nachhaltigkeitsziele erreicht
werden, jedoch ohne Einschränkungen beim Komfort für die Gebäudenutzer. Man
erhofft sich, dass die gebäudetechnische Infrastruktur besser verfügbar sein und
ihre Nutzungsdauer sich verlängern wird, man möchte die Business Continuity
gewährleisten, und nicht zuletzt sollen gesetzliche und regulatorische Vorgaben