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Kommunikation
11.2 PROFINET
S7-1200 Automatisierungssystem
850 Systemhandbuch, V4.2.3, 08/2018, A5E02486681-AL
11.2.6
NTP-Synchronisation (Network Time Protocol, NTP) konfigurieren
WARNUNG
Gefahr unbefugter Zugriffe auf Ihre Netzwerke durch NTP-Synchronisation (Network Time
Protocol)
Wenn ein Angreifer über die NTP-Synchronisation (Network Time Protocol) auf Ihre
Netzwerke zugreifen kann, kann er Ihnen möglicherweise durch Veränderung der CPU-
Systemzeit die Kontrolle über Ihren Prozess entziehen. Durch eine solche Übernahme der
Prozesskontrolle kann es zu Tod, schweren Verletzungen oder Sachschäden kommen.
Die S7-1200 CPU deaktiviert die NTP-Client-Funktion standardmäßig. Wird die NTP-
Funktion aktiviert, können nur die von Ihnen konfigurierten IP-Adressen als NTP-Server
fungieren. Sie müssen die NTP-Funktion so einrichten, dass die CPU-Systemzeit von
entfernten Servern korrigiert werden kann.
Die S7-1200 CPU unterstützt Uhrzeitalarme und Uhrzeitoperationen, die von einer
korrekten CPU-Systemzeit abhängig sind. Wenn Sie NTP konfigurieren und die
Uhrzeitsynchronisierung von einem Server akzeptieren, müssen Sie sicherstellen, dass es
sich bei dem Server um eine vertrauenswürdige Quelle handelt. Ist dies nicht der Fall, kann
es zu einer Sicherheitsverletzung kommen, bei der ein unbekannter Benutzer die CPU-
Systemzeit verändern und Ihnen dadurch die Kontrolle über Ihren Prozess entziehen kann.
Informationen und Empfehlungen bezüglich der Sicherheit finden Sie in unseren
Operational Guidelines für Industrial Security
(http://www.industry.siemens.com/topics/global/en/industrial-
security/Documents/operational_guidelines_industrial_security_en.pdf) auf der Website
"Service & Support" von Siemens.
NTP (Network Time Protocol) ist weit verbreitet und dient der Synchronisierung der Uhren
von Computersystemen mit Uhrzeitservern im Internet. Beim NTP-Verfahren sendet die CPU
in regelmäßigen Zeitabständen Uhrzeitanfragen (im Client-Modus) an den NTP-Server im
Subnetz (LAN). Anhand der Antworten der Server wird die zuverlässigste und genaueste
Uhrzeit ermittelt und die Uhrzeit der Station synchronisiert.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es Zeit für die subnetzübergreifende
Synchronisierung gestattet.
Sie konfigurieren die IP-Adressen von bis zu vier NTP-Servern. Das Aktualisierungsintervall
legt den Zeitraum zwischen den Uhrzeitabfragen fest (in Sekunden). Der Wert des Intervalls
liegt zwischen 10 Sekunden und einem Tag.
Beim NTP-Verfahren wird im Allgemeinen durch die Server die UTC (Universal Time
Coordinated) übertragen, dies entspricht GMT (Greenwich Mean Time).