Instructions

Table Of Contents
Kommunikationsprozessor und Modbus-TCP
13.3 Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP)
S7-1200 Automatisierungssystem
1140 Systemhandbuch, V4.2.3, 08/2018, A5E02486681-AL
13.3.3.1
Steuerung der Flusskontrolle
Die Flusskontrolle sorgt für den Ausgleich zwischen unterschiedlichen Kapazitäten von
Absender und Empfänger der Daten, so dass keine Daten verlorengehen. Mit der
Flusskontrolle ist gewährleistet, dass der Absender nicht mehr Informationen überträgt als
der Empfänger verarbeiten kann. Die Flusskontrolle ist auf der Hardware- oder der
Softwareebene möglich. Das RS232-Kommunikationsmodul unterstützt die Hardware- und
Software-Flusskontrolle. Die RS485-CM und -CB unterstützen keine Flusskontrolle. Der 422-
Modus des CM 1241 RS422/485 unterstützt die Software-Flusskontrolle. Welche
Flusskontrolle eingerichtet werden soll, geben Sie beim Konfigurieren der Schnittstelle
(Seite 1138) oder über die Anweisung PORT_CFG (Seite 1278) ein.
Die Hardware-Flusskontrolle beruht auf den Kommunikationssignalen RTS (Request-to-
send) und CTS (Clear-to-send). Beim RS232-Kommunikationsmodul wird das RTS-Signal
an Pin 7 und das CTS-Signal an Pin 8 abgenommen. Das RS232-Kommunikationsmodul ist
ein DTE-Gerät (Data Terminal Equipment, Datenendgerät), das RTS als Ausgang
sicherstellt und CTS als Eingang überwacht.
Hardware-Flusskontrolle: RTS-geschaltet
Ist die RTS-geschaltete Hardware-Flusskontrolle für ein RS232-Kommunikationsmodul
aktiviert, setzt das Modul das RTS-Signal auf 1, damit Daten gesendet werden. Es
überwacht das CTS-Signal und erkennt damit, ob das Empfangsgerät empfangsbereit ist. Ist
das CTS-Signal aktiv, kann das Modul Daten übertragen, solange das CTS-Signal aktiv
bleibt. Wird das CTS-Signal inaktiv, muss die Übertragung angehalten werden.
Sie wird fortgesetzt, wenn das CTS-Signal erneut eingeschaltet wird. Wird das CTS-Signal
nicht innerhalb der eingestellten Wartezeit erneut eingeschaltet, bricht das Modul die
Übertragung ab und gibt einen Fehler an das Anwenderprogramm zurück. Die Wartezeit
müssen Sie in der Schnittstellenkonfiguration (Seite 1138) eingeben.
Die RTS-geschaltete Flusskontrolle ist bei Geräten nützlich, die ein Signal benötigen, dass
der Sendevorgang aktiv ist. Ein Beispiel hierfür ist ein Funkmodem, bei dem RTS als
"Schlüssel"signal den Funksender aktiviert. Die RTS-geschaltete Flusskontrolle funktioniert
nicht bei herkömmlichen Telefonmodems. Verwenden Sie für Telefonmodems die Option
"RTS immer ein".
Hardware-Flusskontrolle: RTS immer ein
Bei der Option "RTS immer ein" aktiviert das CM 1241 das RTS-Signal standardmäßig. Ein
Gerät, wie z. B. ein Telefonmodem, überwacht das RTS-Signal vom CM und nutzt dieses
Signal als Mitteilung der Sendebereitschaft. Das Modem sendet nur dann an das CM, wenn
RTS aktiv ist, d. h. wenn das Telefonmodem ein aktives CTS erkennt. Ist RTS inaktiv,
überträgt das Telefonmodem keine Daten zum CM.
Damit das Modem jederzeit Daten an das CM senden kann, ist für die Hardware-
Flusskontrolle "RTS immer ein" einzustellen. Das CM setzt das RTS-Signal dann immer auf
1. Das CM schaltet RTS auch dann nicht aus, wenn das Modul keine Zeichen empfangen
kannn. Das Sendegerät muss gewährleisten, dass es keinen Überlauf im Empfangspuffer
des CMs verursacht.