User Manual
Parameter
Überwachungsrelais 3UG4 / 3RR2
370 Gerätehandbuch, 02/2013, NEB927043001000/RS-AA/002
Das Diagramm zeigt, dass der Leistungsfaktor cos φ zur Überwachung des Nennstroms nur
bis ca. 70 % sinnvoll eingesetzt werden kann. Bei einem höheren Nennstrom ist die
Änderung des Leistungsfaktors zu gering, um aussagekräftige Messwerte zu erhalten. Im
Gegensatz dazu erhöht sich die Überwachungsqualität des Scheinstroms I
s
mit
wachsendem Drehmoment, also mit wachsendem Nennstrom. Deshalb wird die
Überwachung des Scheinstroms hauptsächlich eingesetzt, wenn ein Verbraucher gegen
Überlast geschützt werden soll. Eine durchgängige Überwachung von Leerlauf bis Überlast
ist nur durch eine Überwachung des Wirkstroms I
p
, dem Produkt aus Leistungsfaktor und
Scheinstrom möglich.
Hinweis
Bestimmung der Grenzwerte in der Praxis
Sie können die Grenzwerte bestimmen, indem Sie z. B. den Motor an den Lastgrenzen
betreiben. Die Grenzwerte können Sie dann als aktuelle Messwerte vom Display des
Überwachungsrelais ablesen.
Relais-Schaltverhalten
Ein Ausgangsrelais reagiert je nach dem eingestellten Schaltverhalten. Dabei lassen sich
mehrere Varianten unterscheiden:
● Ruhestromprinzip (NC)
Bei eingestelltem Ruhestromprinzip zieht das Ausgangsrelais mit Anlegen der Spannung
an (Kontakt .1 / .4 geschlossen). Im Fehlerfall fällt das Ausgangsrelais ab (Kontakt .1 / .2
geschlossen). Bei Ausfall der Versorgungsspannung fällt das Ausgangsrelais ebenfalls in
diese Stellung zurück, so dass ein Ausfall der Versorgungsspannung erkannt und
gemeldet wird.
Der Halbleiterausgang reagiert als Öffner, d. h. bei einem erkannten Fehler ist der
Ausgang Q hochohmig.
● Arbeitsstromprinzip (NO)
Bei eingestelltem Arbeitsstromprinzip zieht das Ausgangsrelais nur im Fehlerfall an
(Kontakt .1 / .4 geschlossen). Unterbrechungen der Versorgungsspannung oder der
Bemessungssteuerspeisespannung werden nicht angezeigt.
Der Halbleiterausgang reagiert als Schließer, d. h. bei einem erkannten Fehler liegt am
Ausgang Q die Versorgungsspannung an.










