User Manual
Steuer
-
und Regelkonzept
Programmieren in D-MAP
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Anlage
Eine Anlage besteht vordergründig aus Teilanlagen, Aggregaten und
Komponenten, die grundsätzlich jedoch eine Versorgungskette mit den
Kettengliedern Erzeuger (hier Heizkessel), Verteilung (Vorregelung, Heizkreis)
und Verbraucher (Radiator) ergeben.
Bedienereingriffe
Befehle werden bei jedem Kettenglied über Bedieneingriffe via HMI ausgeführt.
Auswirkung auf die Anlage (bzw. den Prozess) erfolgen über die entsprechende
Funktionseinheit und das Automationssystem.
Funktionseinheiten
Die Funktionseinheiten entsprechen den softwaremässigen Abbildungen der
Kettenglieder und Anlagenelemente. Sie enthalten alle Steuer-, Regel-,
Überwachungs- und Begrenzungsfunktionen, die für den Betrieb notwendig
sind.
Informationssignale
Die Information für den Energiebedarf kann innerhalb der Versorgungskette
implizit über das Medium erfolgen: wenn z. B. die Warmwasser-
Vorlauftemperatur absinkt, weil der Wärmeverbrauch steigt, muss mehr
Wärmeenergie erzeugt werden.
Die Information lässt sich aber auch durch ein explizites Signal darstellen und
über einen Signalpfad übertragen (z. B. über einen Bus). Folgende explizite
Signale sind im Desigo-System definiert:
Explizite Signale Signalfluss Anwendung
Bedarfssignal Verbraucher zu Erzeuger Eine Anlagen-Funktionseinheit teilt ihren Bedarf (d.h. Betriebsart, Sollwerte)
einer anderen Anlagen-Funktionseinheit in Richtung Erzeuger mit. Am Schluss
trifft das Bedarfssignal beim Erzeuger ein.
Betriebssignal Erzeuger zu Verbraucher Eine Anlage informiert die nachgeschalteten Anlagen über ihren
gegenwärtigen, effektiven Betriebszustand. Dieses Signal wird nur in
Ausnahmefällen benötigt und wird deshalb situationsbedingt verschaltet.
Zwangssignal Erzeuger zu Verbraucher Der Erzeuger fordert von einem Verbraucher eine bestimmte Betriebsart.
Zwangssignale sind eher die Ausnahme als die Regel und werden deshalb in
den Beispielanlagen nicht implementiert. Zwangssignale werden unter
anderem für Solaranlagen und Holzfeuerungen verwendet, bei denen die
minimale Wärmeproduktion nicht gesteuert werden kann.
Neben den Funktionseinheiten gibt es noch zwei weitere Elemente, die
softwaremässig zu einer Versorgungskette gehören: