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Steuer
-
und Regelkonzept
Desigo Raumautomation
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muss, muss der Führungsregler einen Integrator enthalten. Für die bessere Regeldynamik sollte dem
Integrator noch ein Proportionalanteil parallelgeschaltet werden. Der eingesetzte Führungsregler hat
infolgedessen eine PI-Struktur.
Auch im Falle, dass die Hauptregelgrösse (Raumtemperatur) gleich ihrem Sollwert ist, muss im allgemeinen
die Hilfsregelgrösse (Zulufttemperatur) einen Wert 0 haben, das heisst, ihr Sollwert muss 0 sein. Dies
ist nur dann möglich, wenn der Ausgang des Führungsreglers 0 auch bei Proportionalanteil = 0, das
heisst, der Führungsregler einen Integralanteil aufweist, der bei Regeldifferenz = 0 konstant bleibt. Daher
hat der Führungsregler sowohl einen Proportional-, als auch einen Integralanteil. Er ist ein numerischer PI-
Regler für die Anwendung als Führungsregler in einer Raum-/Zuluftkaskade.
Um Energie in den Lüftungsanlagen einzusparen, werden häufig für verschiedene Betriebsfälle der
Luftbehandlung – Heizen/Kühlen bzw. Befeuchten/Entfeuchten – verschiedene Raumsollwerte gewählt.
Der Führungsregler der Kaskade muss daher in der Lage sein, je nach Betriebsfall (Heizen/Kühlen bzw.
Befeuchten/Entfeuchten) verschiedene Zuluftsollwerte zu erzeugen.
Die Entscheidungsstrategie dafür, ob die Heiz- oder die Kühlsequenz aktiviert werden soll, ist dem
Zuluftregler überlassen und beeinflusst die Berechnung der beiden Zuluftsollwerte nicht. Die
Zuluftsollwerte bewegen sich im Verlaufe der Kaskadenregelung immer parallel, und ihr Offset ist durch
den Integralanteil gegeben.
Falls die Luftaufbereitungsanlage ein Energierückgewinnungsaggregat enthält, lässt sich dieses Aggregat
je nach dem Verhältnis des Aussenluft- und des Abluftzustandes entweder mit indirektem Wirksinn (z. B.
Heizen) oder mit direktem Wirksinn (z. B. Kühlen) betreiben.
Um eine externe Berechnung des ERG-Sollwertes zu vermeiden, wird sie ebenfalls durch den
Kaskadenführungsregler vorgenommen, und einem eventuell vorhandenen ERG-Aggregat an einem eigenen
Ausgangspin zur Verfügung gestellt:
In Feuchteregelung mit unterschiedlichen physikalischen Regelgrössen sollte der Startwert des Integrator
vorgegeben werden.
Beispiel:
Wird die Zuluft in absoluter Feuchte [g/kg] gemessen, die Raumluft jedoch in relativer Feuchte [%Hu],
dann muss ein Integrator-Startwert vorgegeben werden, ansonsten wird der Mittelwert aus [SpLoR] und
[SpHiR] als Startwert verwendet. Sind die Raumsollwerte in relativer Feuchte angegeben, so wird der
Integrator-Startwert bei einem zahlenmässig grossen Wert beginnen und in Abhängigkeit von der
eingestellten Nachstellzeit [Tn] zurücklaufen. Dies kann zur Folge haben, dass während der Startphase des
Reglers die Befeuchtung eingeschaltet wird, bis der Integrator seinen richtigen Wert erreicht hat, auch
wenn der Raum entfeuchtet werden muss.
Um dies zu verhindern, wird der aktuelle Messwert der Zuluftfeuchte auf den Integrator-Startwert
verschaltet oder ein fester Parameterwert für den Integrator vorgegeben.
Bestehen hohe Anforderungen an die Genauigkeit der Regelung (z. B. Verzicht auf energiefreie Regelzone),
dann wird der aktuelle Messwert auf den Integrator-Startwert verschaltet oder ein fester Parameterwert für
den Integrator vorgegeben.
5.5 Desigo Raumautomation
In einem Raum treffen mehrere Gewerke aufeinander. Typischerweise sind dies HLK, Beleuchtung und
Beschattung. Jedes Gewerk hat seine Automatisierung und wird aus seiner Perspektive heraus optimal