User Manual

Steuer
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und Regelkonzept
Programmieren in D-MAP
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CM110664de_07 63 | 361
Anlage
Eine Anlage besteht vordergründig aus Teilanlagen, Aggregaten und Komponenten, die grundsätzlich
jedoch eine Versorgungskette mit den Kettengliedern Erzeuger (hier Heizkessel), Verteilung (Vorregelung,
Heizkreis) und Verbraucher (Radiator) ergeben.
Bedienereingriffe
Befehle werden bei jedem Kettenglied über Bedieneingriffe via HMI ausgeführt. Auswirkung auf die Anlage
(bzw. den Prozess) erfolgen über die entsprechende Funktionseinheit und das Automationssystem.
Funktionseinheiten
Die Funktionseinheiten entsprechen den softwaremässigen Abbildungen der Kettenglieder und
Anlagenelemente. Sie enthalten alle Steuer-, Regel-, Überwachungs- und Begrenzungsfunktionen, die für
den Betrieb notwendig sind.
Informationssignale
Die Information für den Energiebedarf kann innerhalb der Versorgungskette implizit über das Medium
erfolgen: wenn z. B. die Warmwasser-Vorlauftemperatur absinkt, weil der Wärmeverbrauch steigt, muss
mehr Wärmeenergie erzeugt werden.
Die Information lässt sich aber auch durch ein explizites Signal darstellen und über einen Signalpfad
übertragen (z. B. über einen Bus). Folgende explizite Signale sind im Desigo-System definiert:
Explizite Signale Signalfluss Anwendung
Bedarfssignal Verbraucher zu Erzeuger Eine Anlagen-Funktionseinheit teilt ihren Bedarf (d.h. Betriebsart, Sollwerte)
einer anderen Anlagen-Funktionseinheit in Richtung Erzeuger mit. Am Schluss
trifft das Bedarfssignal beim Erzeuger ein.
Betriebssignal Erzeuger zu Verbraucher Eine Anlage informiert die nachgeschalteten Anlagen über ihren
gegenwärtigen, effektiven Betriebszustand. Dieses Signal wird nur in
Ausnahmefällen benötigt und wird deshalb situationsbedingt verschaltet.
Zwangssignal Erzeuger zu Verbraucher Der Erzeuger fordert von einem Verbraucher eine bestimmte Betriebsart.
Zwangssignale sind eher die Ausnahme als die Regel und werden deshalb in
den Beispielanlagen nicht implementiert. Zwangssignale werden unter
anderem für Solaranlagen und Holzfeuerungen verwendet, bei denen die
minimale Wärmeproduktion nicht gesteuert werden kann.
Neben den Funktionseinheiten gibt es noch zwei weitere Elemente, die softwaremässig zu einer
Versorgungskette gehören: