User Manual

Steuer
-
und Regelkonzept
Desigo Raumautomation
5
CM110664de_07 101 | 361
Die Raumkoordination hat zwei Anwendungsfunktionen:
die gewerksübergreifende Koordination gewährleistet das funktionale Zusammenspiel der Gewerke
der zentrale, raumweite Zugriffspunkt ermöglicht das Bedienen und Überwachen des Raumes
Gewerksübergreifende Koordination
Die Applikationsfunktionen der einzelnen Gewerke enthalten einzig die Funktionalität, die für die
gewerkspezifische Regelung und Steuerung notwendig ist. Zusätzliche Funktionalität, die das
Zusammenspiel mit anderen Gewerken übernimmt, ist ausgelagert in die Raumkoordination. Dadurch
können projektspezifische Desigo-Raumautomation-Anforderungen und Änderungen ohne Anpassungen an
den gewerkspezifischen Applikationsfunktionen vorgenommen werden.
Beispiele für solche Koordinationsfunktionen sind das Zusammenspiel von HLK- und
Beschattungsfunktionen sowie von Beschattungs- und Beleuchtungsfunktionen.
Zentraler raumweiter Zugriffspunkt
Die Raumkoordination bietet einen zentralen, raumweiten Zugriffspunkt für das Bedienen und Überwachen
des Raumes. Dies ermöglicht dem Anwender gemeinsame Daten für mehrere Gewerke zentral und nur
einmal einzugeben sowie auch zentral zusammengefasst zu beziehen.
Beispiele:
Vorgabe der Raumbetriebsart (gewerksübergreifend)
Vorgabe einer Szene für den gesamten Raum
Abfragen der generellen Belegungssituation
Sammelalarm für Systemalarme
Die Standardlösung der Raumkoordination nimmt Einfluss auf folgende Funktionen:
Raumbetriebsart
Verschiedene Quellen beeinflussen und bestimmen die Raumbetriebsart:
zentrale Befehle durch Zeitschaltprogramme oder manuelle Eingriffe
lokale Befehle durch Präsenzwächter oder Übersteuerung des Zeitschaltprogramms
Die Raumkoordination ist der zentrale und raumweite Zugriffspunkt für das Bedienen und Überwachen der
Raumbetriebsart. Die einzelnen Gewerke erfassen individuell die für sie relevanten Informationen.
Szene
Um über einen einzigen Befehl, typischerweise via Raumbediengerät, mehrere oder alle Gewerke individuell
ansprechen zu können, werden Szenen definiert: Für jede Szene kann so z. B. die Lichthelligkeit in jeder
Lichtzone oder die Jalousienposition in jeder Beschattungszone definiert werden. Die Raumkoordination:
steuert die Szene gemäss der vordefinierten Werte oder
ändert die vordefinierten Werte
Beides kann vom Raumbenutzer ausgeführt werden.
Thermische Raumlastanalyse
Die Raumkoordination unterstützt die Temperaturregelung durch eine entsprechende Steuerung der
Jalousien. Sie analysiert dazu verschiedene HLK-Daten und ermittelt daraus die thermische Raumlast und
das entsprechende Vorgabesignal für die Jalousiensteuerung:
Vorgabe Laden, wenn durch die Jalousienposition Energie in den Raum gelangen soll
Vorgabe Entladen, wenn durch die Jalousienposition keine weitere Energie mehr in den Raum gelangen
soll
In Abhängigkeit der Raumbelegungssituation und des Sonnenstandes (thermische Einstrahlung und
Blendung) ermittelt daraufhin die Jalousiensteuerung jeder Beschattungszone die optimale
Jalousienposition.
Green Leaf (RoomOpti-Control)
Manuelle Eingriffe des Raumbenutzers (z. B. manuelle Beleuchtungs- und Beschattungsbefehle oder
Änderungen am Raumtemperatursollwert) können zu einem energetisch ineffizienten Anlagenbetrieb
führen. Um den Raumbenutzer darauf hinzuweisen, wird jede Zone und jedes Gewerk auf ineffiziente
Vorgaben hin überprüft. Die Raumkoordination fasst diese Ergebnisse zusammen und visualisiert das
Resultat auf dem Raumbediengerät. Mit einem einzigen Tastendruck kann der Raumbenutzer alle
manuellen Vorgaben zurücksetzen, die zu einem ineffizienten Anlagenbetrieb geführt haben.
Raum- Sammelalarm
Um die Anzahl der aufgesetzten Systemalarme gering zu halten, wird pro Raum ein Sammelalarm
aufgesetzt. Die Raumkoordination erfasst dazu die Zustandsinformation (Normal/Alarm) jeder Zone und
jedes Gewerks und ermittelt daraus den raumweiten Alarmzustand als Sammelalarm.