User manual

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Änderungen vorbehalten
G e r ä t e f u n k t i o n e n
Die HMS Serie bietet bei der Spektrumsdarstellung Spans zwi-
schen 1 kHz und 1 GHz (HMS1000/1010) bzw. 100 Hz und 3 GHz
(HMS3000/3010) an. Im Zero-Span (0 Hz) funktioniert der Spek-
trumanalysator ähnlich einem Empfänger, der auf die Mitten-
frequenz eingestellt ist. Bei der dargestellten Kurve handelt es
sich in dieser Betriebsart nicht mehr um ein Spektrum, son-
dern um das Amplitudensignal über die Zeit. Der Spektrum-
analysator verhält sich im Prinzip wie ein frequenzselektives
Oszilloskop. Um den gesamten (maximalen) Frequenzbereich
von 100 kHz bis 1 GHz bzw. 3 GHz auf Knopfdruck einzustellen,
ist der Softmenüpunkt FULL vorgesehen. Die Softmenütaste
LAST stellt die vorherige Frequenzeinstellung (den zuletzt
eingestellten Span) wieder her. Die Einstellung des Frequenz-
darstellbereiches erfolgt wie in Kap. 4 beschrieben.
5.4 Einstellung der Amplitudenparameter
(AMPL)
Über die Taste AMPL erfolgen die Einstellungen aller Pegel-
anzeige bezogenen Einstellungen. Der Softmenüpunkt Refe-
renzpegel (REF. PEGEL) entspricht der obersten Raster-Linie
im Messwertdiagramm. Die Einstellung erfolgt wie in Kap. 4
beschrieben. Der Referenzpegel stellt das Bezugsmaß für die
Amplitudenkurve dar und wird im Display am oberen Rand des
Trace-Fensters angezeigt. Beim Verändern werden automatisch
die Abschcher geschaltet und ggf. der Vorverstärker geregelt.
Diesführtdazu,dassdieEmpndlichkeitdesGerätesmitdem
Absenken der Referenzamplitude steigt. In der Regel wird das
Referenzniveau so gewählt, dass die maximale Auslenkung der
Kurve im Fenster dargestellt werden kann. Bei starken Ein-
gangssignalen ist der Referenzpegel hoch einzustellen, damit
Sie den Signalzweig des Analysators nicht übersteuern und die
Anzeige des Signals innerhalb des Darstellbereichs bleibt. Bei
einem Spektrum mit vielen Signalen sollte der Referenzpegel
mindestens so groß sein, dass alle Signale innerhalb des Dar-
stellbereichs sind.
Der Empfängereingang kann durch einen falsch
eingestellten Referenzpegel übersteuert werden.
Die Grundeinstellung (EINHEIT) des Referenzpegels ist die
Einheit dBm. Es kann alternativ die Einheit dBµV nach Akti-
vierung der Softmenütaste mit dem Drehgeber ausgewählt
werden. Der Messbereich(BEREICH)bestimmtdieAuflösung
der Pegelachse des Messdiagramms. In der Grundeinstellung
ist die Skalierung der Pegelachse in dB. Der Messbereich ist
10 dB pro Unterteilung (10 dB/DIV). Für höhere visuelle Auf-
lösung der Pegelachse bietet der Spektrumanalysator auch
die Bereiche 5 dB/DIV, 2 dB/DIV und 1 dB/DIV an. Eine erhöhte
AuflösungerhöhtjedochnichtdieGenauigkeit,sonderndient
nur der besseren Ablesbarkeit der Messkurve. Durch geeignete
Kombinationen aus Referenzlevel und Skalierung lassen sich
gezielt Bereiche der Kurve detaillierter darstellen.
Mit dem Referenzoffset kann eine Kurve bei eingeschalteter
Kurvenmathematik im Fenster vertikal verschoben werden.
Direkt gekoppelt an den Referenzpegel ist die Einstellung
der HF-Dämpfung am Eingang des Spektrumanalysators. Die
Schaltschwellen für das automatische Schalten der Abschwä-
cher beim Verändern des Referenzlevels können beeinflusst
werden. Dabei verfügt das Gerät über zwei verschiedene Modi
der Kopplung, die über die Softmenütaste ATT-EINSTELLUNG
einzustellen sind:
LOW NOISE:
Beim Verändern des Referenzpegels werden die Schwellen
für das Schalten der Abschwächer und die Regelung der
Verstärkung dahingehend optimiert, dass ein möglichst
großer Signal-Rausch-Abstand erzielt wird.
LOW DISTORTION:
Beim Verändern des Referenzpegels werden die Schwellen
für das Schalten der Abschwächer und die Regelung der
Verstärkung dahingehend optimiert, dass die Verzerrungen
am Signal möglichst minimiert sind.
Bei Geräten, die über den optionalen Vorverstärker zur Ver-
besserung des Signal-Rausch-Abstandes verfügen, kann über
den Softkey VORVERSTÄRKER jener aktiviert bzw. deaktiviert
werden. Der optionale Vorverstärker verbessert das Signal-
Rauschverhältnis um weitere 10 db (siehe Kap. 12.1 zur Frei-
schaltungdesoptionalenPreampliers).
5.5 Einstellung der Bandbreite
(BANDW)
Spektrumanalysatoren besitzen die Eigenschaft, dass sie die
FrequenzanteileeinesSignalsalsFrequenzspektrumauflösen
können.Das Auflösungsvermögenistdurch die Auflösungs-
bandbreite bestimmt. Zusätzlich bieten die Spektrumanaly-
satoren eine umschaltbare Videobandbreite an. Das Gerät wählt
automatisch (bei Bedarf ist eine manuelle Einstellung möglich)
eine langsamere Sweepzeit, wenn bei einer gewählten RBW
der Span zu groß eingestellt wurde (vorausgesetzt die Span-
Einstellungen stehen nicht auf manuell).
Die Videobandbreite bestimmt die Glättung der Messkurve
durch Befreiung von Rauschen. Diese wird durch die Grenzfre-
quenz des Tiefpassltersbestimmt,mitderdieVideospannung
geltertwird,bevorsiezurAnzeigegelangt.ImGegensatzzur
Auflösungsbandbreite trägt die Videobandbreite nicht zum
AuflösungsvermögendesSpektrumanalysatorsbei.
Ist bei manueller Eingabe ein zu großer Span oder
eine zu hohe Sweepzeit gewählt, so werden die
Amplituden nicht pegelkorrekt angezeigt. In einem
solchen Fall warnt die rote UNCAL-Anzeige. Der
Span muss dann reduziert werden, bis die UNCAL-
Anzeige verschwindet.
Durch Druck auf die Taste BANDW gelangen Sie in das Einstel-
lungsmenü der Bandbreiten. Die Auflösungsbandbreite(RBW)
bzw. die Videobandbreite(VBW)könnenindenspezizierten
Grenzen eingestellt werden. Folgende Schrittweiten stehen zur
Auswahl zur Verfügung:
RBW VBW
100 Hzk 10 Hzk
200 Hzk 30 Hzk
1 kHz 100 Hzk
3 kHz 300 Hzk
10 kHz 1 kHz
30 kHz 3 kHz
100 kHz 10 kHz
200 kHz 30 kHz
300 kHz 100 kHz
1MHz 300 kHz
1 MHz
3 MHz
Tabelle 5.1: Einstellungsmöglichkeiten für RBW bzw. VBW
Zusätzlich kann bei beiden Bandbreiten eine automatische
Einstellung (AUTO RBW / AUTO VBW) mit der entsprechenden
Softmenütaste gewählt werden. Die Einstellung der Parameter
erfolgt mit dem Drehgeber.