Operation Manual
“buch” — 2014/9/6 — 18:56 — page 52 — #48
1 Kauf und Inbetriebnahme
Raspberry Pi
USB1
USB2
Micro-USB
Netzteil
für den
Raspberry Pi
(mind. 5 V, 1000 mA)
Netzteil
für den
USB-Hub
Aktiver
USB-Hub
USB2
USB1
USB4
USB3
USB-
Eingang
Abbildung 1.5 Raspberry Pi Modell B mit aktivem USB-Hub zur gleichzeitigen Verwendung
von fünf USB-Geräten
setzung ist ein geeignetes Kabel, das auf der einen Seite einen Standard-USB-Stecker
aufweist und auf der anderen einen Micro-USB-Stecker.
Soweit es Ihnen nur um die Stromversorgung des Raspberry Pi geht, ist dagegen
nichts einzuwenden. Der betreffende USB-Ausgang des Hubs muss die erforderliche
Leistung allerdings immer zur Verfügung stellen, d. h. entgegen dem USB-Standard
ohne vorherige Kommunikation mit dem USB-Gerät.
Problematisch wird es aber, wenn Sie den USB-Hub gleichzeitig zur Stromversorgung
und als Hub verwenden möchten. Dann benötigen Sie zwei Kabel zwischen dem Rasp-
berry Pi und dem USB-Hub: eines für die Stromversorgung und ein zweites für die
Datenübertragung. (Die Micro-USB-Buchse des Raspberry Pi ist ausschließlich zur
Stromversorgung gedacht, die Datenleitungen bleiben dort ungenutzt!)
Diese doppelte Verkabelung sieht nicht nur unschön aus, sie birgt bei den Modellen A
und B auch das Risiko, dass der Raspberry Pi nun über den gewöhnlichen USB-Stecker
Strom bezieht. Genau dieser Fall, in der Fachsprache als Back-Powering bezeichnet,
darf aber nicht eintreten – denn dann besteht die Gefahr von Datenverlusten auf der
SD-Karte!
Abhilfe schaffen nur speziell für den Raspberry Pi konzipierte USB-Hubs, die die-
ses Back-Powering durch eine geeignete Beschaltung verhindern. Wie der Schaltplan
eines derartigen USB-Hubs aussehen muss, ist auf der folgenden Seite besc hrieben:
http://elinux.org/RPi_Powered_USB_Hubs#USB_Hub_Power_Hookup
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1.1 Kauf
Keine Back-Powering-Gefahr besteht beim Modell B+: Dessen USB-Anschlüsse sind
entsprechend abgesichert. Umgekehrt ist es beim Modell B+ unmöglich, einen nor-
malen USB-Anschluss zu verwenden, um den Raspberry Pi mit Strom zu versorgen.
Vorgesehen war diese Art der Stromversorgung zwar nie, bei den Modellen A und B
funktioniert sie aber.
WLAN- und Bluetooth-Adapter
Wenn Sie Ihren Raspberry Pi per Funk in das lokale Netzwerk integrieren möch-
ten oder Bluetooth-Geräte nutzen möchten, benötigen Sie einen USB-WLAN- bzw.
USB-Bluetooth-Adapter. Diese winzigen USB-Stöpsel sind für wenige Euro erhältlich.
Beachten Sie aber, dass nicht jedes Gerät kompatibel zum Raspberry Pi ist! Rech
er-
chier
en Sie unbedingt vor dem Kauf, z. B. auf den folgenden Seiten:
http://elinux.org/RPi_USB_Wi-Fi_Adapters
http://elinux.org/RPi_USB_Bluetooth_adapters
Manche WLAN-Adapter, besonders solche mit einer größeren Antenne, benötigen
mehr als 100 mA Strom und können daher nur über einen aktiven USB-Hub betrie-
ben werden. Konfigurationsanleitungen finden Sie in den Abschnitten 5.5 und 5.6.
Was Sie sonst noch brauchen
Der Raspberry Pi ist zwar ein selbstständiger Computer, zur Inbetriebnahme benö-
tigen Sie aber einen zweiten Computer: Dort laden Sie die Image-Datei mit dem
Betriebssystem des Raspberry Pi herunter und übertragen das Image auf die SD-
Karte. Dieser Vorgang wird im nächsten Abschnitt ausführlich beschrieben. Sollte Ihr
Hauptcomputer übe
r keinen SD-Slot verfügen, müssen Sie sich ein USB-SD-Karten-
Lesegerät besorgen,
das Sie für wenige Euro in jedem Elektronik-Shop erhalten.
Auch für den weiteren Betrieb ist ein regulärer Computer hilfreich: Sobald auf Ihrem
Raspberry Pi Linux läuft, können Sie die meisten Administrationsaufgaben auch über
eine Netzwerkverbindung erledigen. Diese Vorgehensweise ist oft viel komfortabler
als das direkte Arbeiten auf dem Raspberry Pi.
Für erste Experimente ist es ausgesprochen praktisch, wenn Sie Ihren Raspberry Pi
mit einem Netzwerkkabel mit dem lokalen Netzwerk, also z. B. mit Ihrem ADSL-
Router verbinden können. Damit hat Ihr Minicomputer ohne umständliche Konfi-
gurationsarbeiten sofort Netzwerk- und Internetzugang. Das ist unter anderem auch
deswegen zweckmäßi
g, weil der Raspberry Pi über keine batteriegepufferte Uhr ver-
fügt un
d die aktuelle Uhrzeit aus dem Netzwerk bezieht. Mit der manchmal hakeligen
WLAN-Konfiguration sollten Sie warten, bis Sie mit der Nutzung des Raspberry Pi ver-
traut sind.
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