Operation Manual
“buch” — 2014/9/6 — 18:56 — page 104 — #100
2 Erste Schritte in Raspbian
Bei der Koppelung einer Tastatur müssen Sie auf dieser einen zufälligen Zahlencode
eingeben, der im Koppelungsdialog am Bildschirm angezeigt wird. Bei einer Maus
ist dies naturgemäß nicht möglich. Hier geben Sie im Koppelungsdialog an, dass zur
Authentifizierung das Passwort
0000 verwendet werden soll. Bei manchen Geräten
können Sie den Koppelungscode auch auf einem anderen Gerät eingeben.
Einmal gekoppelte Geräte berücksichtigt der Raspberry Pi auch nach dem nächsten
Neustart korrekt. Bei unseren Tests dauerte es aber immer wieder mehrere Sekunden,
bis diverse Bluetooth-Geräte auf neue Eingaben reagierten.
Bluetooth-Konfiguration im Textmodus
Wenn Sie eine Linux-Distribution ohne grafische Benutzeroberfläche verwenden,
müssen Sie auf den Bluetooth-Manager verzichten und die Konfiguration im Textmo-
dus durchführen. Wie das geht, beschreiben wir in Abschnitt 5.6.
2.7 USB-Sticks und -Festplatten
Raspbian kommt unkompliziert mit externen USB-Datenträgern zurecht, ganz egal,
ob es sich um USB-Sticks oder Festplatten handelt. Beachten Sie aber, dass manche
USB-Sticks und alle USB-Festplatten mehr Strom brauchen, als die USB-Schnittstellen
des Raspberry Pi zur Verfügung stellen können! Verwenden Sie also gegebenenfalls
einen aktiven USB-Hub oder eine USB-Festplatte mit einer eigenen Stromversorgung!
Abbildung 2.23 Raspbian erkennt einen gerade angesteckten USB-Stick
Beim Anstecken eines USB-Datenträgers erscheint auf dem Bildschirm ein Dialog, in
dem Sie auswählen müssen, ob Sie den Inhalt des Datenträgers im Dateimanager öff-
nen möchten (siehe Abbildung 2.23). Der Datenträger wird im Verzeichnis
/media/
datenträgername
in den Verzeichnisbaum integriert. Im Dateimanager können Sie
nun Dateien kopieren und den Datenträger dann wieder lösen. Beim Lösen trat bei
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2.8 Drucker
unseren Tests vielfach die Fehlermeldung failed to execute child process eject auf,
obwohl das Dateisystem fehlerfrei aus dem Verzeichnisbaum gelöst wurde. Sie kön-
nen den USB-Stick anschließend also bedenkenlos abstecken.
USB-Stick formatieren
Raspbian stellt keine grafischen Werkzeuge zur Verfügung, die Ihnen dabei helfen,
einen USB-Stick zu formatieren, darauf neue Partitionen einzurichten etc. Derartige
Aufgaben müssen Sie durch den Aufruf der entsprechenden Kommandos im Terminal
erledigen. Abschnitt 5.4 stellt Ihnen unter anderem die Kommandos
parted und mkfs
näher vor. Eine Anleitung, wie Sie Raspbian auf einen USB-Stick installieren, finden
Sie i n Abschnitt 1.4.
2.8 Drucker
Um Raspbian schlank zu halten und den Bootprozess nicht unnötig zu verlangsamen,
ist standardmäßig kein Drucksystem installiert. Wenn Sie mit Ihrem Raspberry Pi
einen per USB-Kabel angeschlossenen oder im lokalen Netzwerk erreichbaren Dru-
cker nutzen möchten, müssen Sie zuerst die gesamte dafür erforderliche Infrastruk-
tur installieren. Diese besteht aus einer Menge Paketen mit Druckertreibern, Konfigu-
rationswerkzeugen und dem Hintergrundprogramm
cupsd, das später die Druck-Jobs
verarbeiten wird:
sudo apt- get install cups system - config- printer
Nach der Installation, die etliche Minuten dauert, müssen Sie den Benutzer pi zur
Gruppe
lpadmin hinzufügen. Das stellt sicher, dass der Benutzer pi die Druckfunktio-
nen nutzen und administrieren kann. Damit die Einstellung wirksam wird, müssen
Sie sich aus- und neu einloggen.
sudo usermod -a -G lpadmin pi
Die Druckerkonfiguration nehmen Sie nun mit Einstellungen• Drucken vor.
Damit wird das Konfigurationsprogramm
system-config-printer gestartet (siehe
Abbildung 2.24). Mit dem Button Hinzufügen starten Sie einen Assistenten. Dieser
versucht, die angeschlossenen Drucker zu erkennen, und zeigt in einer Liste alle zur
Auswahl stehenden Möglichkeiten. Nicht alle Listenpunkte spiegeln reale Drucker
wider: Einige Einträge dienen als Ausgangspunkt für die Konfiguration von Druckern,
die der Assistent selbst nicht erkannt hat.
Nachdem Sie sich für einen Drucker entschieden haben und auf Vor geklickt haben,
ermittelt das Konfigurationsprogramm eine Liste mit allen passenden Treibern. Bei
vielen Druckern stehen mehrere Treiber zur Auswahl. Beispielsweise können Sie
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