Operation Manual

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2 Erste Schritte in Raspbian
SPI: Die CPU des Raspberry Pi unterstützt das Serial Peripheral Interface, kurz SPI.
Wenn Sie dieses Bus-System einsetzen möchten, beispielsweise in Kombination
mit PiFace-Erweiterungsmodulen, können Sie mit dem Menüeintrag SPI das auto-
matische Laden der erforderlichen Kernelmodule einrichten.
Audio: Standardmäßig entscheidet der Raspberry Pi selbst, welchen Audio-Aus-
gang er verwendet: den HDMI-Ausgang, wenn ein Monitor angeschlossen ist,
oder andernfalls den Analog-Ausgang für einen 3,5 -mm-Klinkenstecker. Mit dem
Menüpunkt Audio können Sie diesen Automatismus deaktivieren und die Audio-
Ausgabe stattdessen zwingend auf einen der beiden Kanäle umleiten.
Update: Dieser Menüpunkt aktualisiert raspi-config auf die neueste Version. Das
setzt eine funktionierende Internetverbindung voraus.
Neustart
Nach dem Abschluss der Konfigurationsarbeiten landen S ie in einer Textkonsole.
Damit die neuen Einstellungen wirksam werden, müssen Sie den Raspberry Pi nun
neu starten. Dazu tippen Sie das folgende Kommando ein:
sudo reboot
Je nach Geschwindigkeit der SD-Karte dauert ein kompletter Boot-Vorgang bis zur
Anzeige der grafischen Benutzeroberfläche ungefähr eine halbe Minute.
2.2 Ein- und Ausschalten
Der Raspberry Pi verfügt über keinen Ein/Aus-Schalter. Um das Gerät zu starten, ver-
binden Sie den Minicomputer zuerst mit allen Peripheriegeräten (Monitor, Netzwerk,
Tastatur, Maus etc.) und stecken die SD-Karte ein. Zuletzt stecken Sie das Micro-USB-
Kabel für die Stromversorgung an. Daraufhin fährt der Raspberry Pi hoch.
Zum Ausschalten führen Sie in der grafischen Benutzeroberfläche das Menükom-
mando Abmelden Ausschalten aus. Alternativ können Sie im Textmodus, in
einem Terminalfenster oder per SSH
sudo halt oder sudo reboot ausführen. Das erste
Kommando schaltet den Raspberry Pi aus, das zweite startet ihn neu. Erst wenn der
Rechner vollständig heruntergefahren ist und nur noch die rote Diode des Rasp-
berry Pi leuchtet, sen Sie das Micro-USB-Kabel zur Stromversorgung oder stecken
das Netzteil aus.
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2.3 Die Benutzeroberfläche LXDE
Wenn der Raspberry Pi abstürzt
Manchmal kommt es vor, dass der Raspberry Pi hängen bleibt und auf Tastatur- und
Mauseingaben nicht mehr reagiert. Mögliche Ursachen können Soft- oder Hardware-
Fehler sein, eine defekte SD-Karte, eine unzureichende Stromversorgung, ein Wackel-
kontakt etc.
Sie können nun noch versuchen, sich über einen anderen Rechner via SSH einzulog-
gen (siehe Abschnitt 4.3) und dann
sudo halt auszuführen.
Ist auch das unmöglich, weil der Raspberry Pi vollkommen abgestürzt ist, hilft nur
das Ein- und Ausstecken des N etzteils bzw. dessen Micro-USB-Kabels. Das ist eine Not-
lösung, die Sie im regulären Betrieb vermeiden sollten: Der Raspberry Pi hat so keine
Möglichkeit, geöffnete Dateien zu schließen und das Dateisystem ordentlich auszu-
hängen.
Normalerweise reagiert der Raspberry Pi auf derartige Neustarts erstaunlich robust:
Der Raspberry Pi startet einfach neu, als wäre nichts gewesen. Dennoch ist es nicht
auszuschließen, dass das Dateisystem Schaden nimmt oder Sie einzelne Dateien ver-
lieren.
Sollten sich die Abstürze häufen, müssen Sie auf Fehlersuche gehen: Probieren Sie ein
leistungsstärkeres Netzteil, versuchen Sie es mit einer anderen SD-Karte, verbinden
Sie Ihre USB-Geräte nicht direkt, sondern über einen aktiven USB-Hub etc. Weitere
Notfalltipps sind in Abschnitt 4.15 zusammengefasst.
Erstellen Sie regelmäßige Backups!
Egal, auf welchem Computer Sie arbeiten: Im Katastrophenfall können Sie sich nur
durch Backups vor einem Datenverlust schützen. Für den Raspberry Pi gilt diese Emp-
fehlung umso mehr, weil SD-Karten erwiesenermaßen weniger zuverlässig sind als
Festplatten oder SSDs. Wi e Sie Backups erstellen, beschreibt Abschnitt 4.13.
2.3 Die Benutzeroberfläche LXDE
Sobald Sie in raspi-config die Option Enable Boot to Desktop/Scra tch eingestellt
haben, erscheint ab dem nächsten Neustart automatisch die grafische Benutzerober-
fläche des Raspberry Pi (siehe Abbildung 2.3). Auch wenn Sie bisher primär unter
Windows oder OS X gearbeitet haben, wird Ihnen die Bedienung nicht schwerfallen:
Auf dem Desktop befinden sich standardmäßig einige Icons zum Start der wich-
tigsten Programme. Alle weiteren Programme sowie Konfigurations- und Neustart-
Kommandos finden Sie im Startmenü, das Sie über das Icon am linken unteren
Bildschirmrand öffnen.
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