Operation Manual
“buch” — 2014/9/6 — 18:56 — page 72 — #68
1 Kauf und Inbetriebnahme
Die wichtigste Information für Sie ist die Startposition der zweiten Partition beim
Block 122880. Sollte sich das Raspbian-Installations-Image nach Erscheinen dieses
Buchs ändern, kann es sein, dass
fdisk bei Ihnen eine andere Position anzeigt. Diese
Position müssen Sie sich merken.
(d) (delete)löschtnundiezweitePartition.KeineAngst,sofernSiedieweitereAnlei-
tung exakt befolgen, verlieren Sie dabei keine Daten! Denn bereits im nächsten
Schritt wird die Partition mit
(n) (new) wieder neu angelegt. fdisk fragt nun zuerst
nach der Partitionsnummer (2), dann nach dem Partitionstyp (
p für primary)und
schließlich nach der Startposition der neuen Partition: Jetzt ist es entscheidend, dass
Sie exakt dieselbe Startposition wie bisher angeben, in unserem Beispiel also 122880
Blöcke. Unkompliziert ist die Frage nach der Endposition:
fdisk schlägt den letzten
Block des USB-Sticks vor, und Sie bestätigen diese Position einfach mit
(¢).
Bis jetzt haben Sie alle Änderungen nur im Speicher durchgeführt. Erst mit
(w) (write)
wird die neue Partitionstabelle tatsächlich auf dem USB-Stick gespeichert. Jetzt gibt
es also kein Zurück mehr. Der Schreibvorgang endet mit einer Warnung: Da der
USB-Stick momentan aktiv genutzt wird, kann der Linux-Kernel die geänderte Partiti-
onstabelle vorerst noch nicht berücksichtigen. Sie müssen Ihren Raspberry Pi daher
nun neu starten, am einfachsten mit
sudo reboot.
Nach dem Neustart erkennt Linux die neue Partitionsgröße. Unverändert geblieben
ist aber das Dateisystem, das weiterhin nur rund 2,6 GByte der Partition nutzt. Daher
ist nun ein letzter Schritt erforderlich: Die Anpassung des Dateisystems an die neue
Partitionsgröße. Dazu führen Sie das folgende Kommando in der Textkonsole oder in
einem Terminal aus:
sudo resize2fs /dev/sda2
resize2fs 1.42.5 (29 -Jul -2012)
Das Dateisystem auf /dev/sda2 ist auf / eingehä ngt;
Online- Gr össenverä nderung nötig
old_desc_blocks = 1, new_desc_blocks = 2
Das Dateisystem auf /dev/sda2 ist nun 7660656 Blöcke groß.
Zuletzt sollten Sie sich vergewissern, ob alles funktioniert hat. Dazu führen Sie das
Kommando
df -h aus. Es gibt einen Überblick über alle aktiven Dateisysteme. Gleich
die erste Zeile des Ergebnisses zeigt, dass das Dateisystem in der Systempartition auf
unserem 32-GByte-USB-Stick nun rund 29 GByte beträgt. Vielleicht fragen Sie s ich, wo
die übrigen drei GByte geblieben sind. Der Grund für die Diskrepanz sind unterschied-
liche Rechenweisen. Datenträgerhersteller rechnen immer dezimal. Ein USB-Stick mit
32 GByte umfasst demnach rund 32.000.000.000 Byte.
df rechnet hingegen binär.
Ein GByte entspricht dort 2
30
Byte, also 1.073.741.824 Byte.
Die restlichen Zeilen des
df-Ergebnisses betreffen größtenteils temporäre bzw. virtu-
elle Dateisysteme. Interessant wird es erst wieder bei den letzten beiden Zeilen. Die
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1.4 Installation auf einen USB-Stick (für F ortgeschrittene)
/boot-Partition stammt von der SD-Karte und enthält die für den Bootprozess erfor-
derlichen Daten. Über das Verzeichnis
/media/boot ist außerdem die erste Partition
des USB-Sticks zugänglich. Diese enthält ebenfalls Boot-Dateien, die aber ungenutzt
sind.
df - h
Dateisystem Größe Benutzt Verf . Verw % Eingehä ngt auf
rootfs 29G 2.0 G 26G 8% /
/ dev/ root 29G 2.0 G 26 G 8% /
devtmpfs 211M 0 211M 0% /dev
tmpfs 44M 288 K 44M 1% / run
tmpfs 5.0 M 0 5.0 M 0% / run/ lock
tmpfs 88M 0 88M 0% / run/ shm
/dev/ mmcblk0p1 7.3G 22M 7.3G 1% /boot
/ dev/ sda1 56M 19M 38 M 34% / media / boot
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