Operation Manual

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1 Kauf und Inbetriebnahme
des USB-Sticks als Systempartition verwendet, nicht wie sonst üblich die zweite Parti-
tion der SD-Karte.
Achten Sie darauf, dass die Datei weiterhin aus nur einer Zeile bestehen darf. Man-
che Editoren umbrechen den Text und machen aus der Optionszeile zwei oder drei
kürzere Zeilen. In diesem Fall würde nur die erste Zeile berücksichtigt und der Boot-
vorgang würde scheitern! Nachdem Sie
cmdline.txt gespeichert haben, stecken Sie
die SD-Karte und den USB-Stick an Ihrem Raspberry Pi an und starten den Minicom-
puter.
Systempartition vergrößern
Sofern Ihnen bei den Vorbereitungsarbeiten keine Fehler unterlaufen sind, verläuft
der Startprozess genauso wie bei der Verwendung einer normalen SD-Karte, nur
ein klein wenig schneller. Beim ersten Start erscheint das Konfigurationsprogramm
raspi-config, dessen Bedienung in Abschnitt 2.1 beschrieben ist.
Allerdings gibt es einen Menüpunkt in
raspi-config, der r die USB-Stick-Installation
nicht zutrifft: Bei einer SD-Karteninstallation können Sie mit E F die
Systempartition so weit vergrößern, dass sie den gesamten zur Verfügung stehenden
Platz auf der SD-Karte llt. Bei der USB-Stick-Installation funktioniert dieses Kom-
mando leider nicht. Unabhängig davon, wie groß der USB-Stick ist, beträgt die Größe
der Systempartition ca. 2,6 GB
yte, von denen noch ca. 450 MByte frei sind.
Damit
Sie den ganzen Platz Ihres USB-Sticks verwenden nnen, müssen Sie daher
selbst Hand anlegen. Die folgenden Kommandos zeigen, wie Sie mit dem Programm
fdisk die Systempartition zuerst löschen und dann neu anlegen, wobei Sie unbedingt
exakt dieselbe Startposition verwenden müssen.
fdisk führen Sie wahlweise direkt in
der Textkonsole oder in einem Terminalfenster aus.
sudo fdisk /dev/sda
Command (m for help ): p
Disk / dev / sda : 31.4 GB , 31440961536 bytes
64 heads , 32 sectors / track , 29984 cylinders ,
total 61408128 sectors
Units = sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size ( logical/ physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size ( minimum / optimal ): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier : 0 x000981cb
Device Boot Start End Blocks Id System
/dev/ sda1 8192 122879 57344 c W95 FAT32 ( LBA)
/dev/ sda2 122880 5785599 2831360
83 Linux
Command
(m for help ): d
Partition number (1-4) : 2
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1.4 Installation auf einen USB-Stick (für F ortgeschrittene)
Command (m for help ): n
Partition type :
p primary (1 primary , 0 extended , 3 free )
e extended
Select ( default p): p
Partition number (1-4, default 2): 2
First sector (2048 -61408127 , default 2048) : 122880
Last sector, + sectors or +size {K,M ,G} (122880 -61408127 ,
default 61408127) : <Return>
Using default value 61408127
Command (m for help ): p
Disk / dev /sda : 31.4 GB , 31440961536 bytes
64 heads , 32 sectors/track , 29984 cylinders ,
total 61408128 sectors
Units = sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size ( logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/ O size ( minimum/ optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier : 0x000981cb
Device Boot Start End Blocks Id System
/ dev/ sda1 8192 122879 57344 c W95 FAT32 ( LBA)
/ dev/ sda2 122880 61408127 30642624 83 Linux
Command (m for help ): w
The partition table has been altered !
Calling ioctl() to re -read partition table .
WARNING: Re-reading the partition table failed with error 16:
Das Ger ät oder die Ressource ist belegt . The kernel still uses
the old table. The new table will be used at the next reboot or
after you run partprobe (8) or kpartx(8)
Nun die ausführliche Erklärung, was hier vor sich geht: fdisk ist ein Kommando zur
Partitionierung von Festplatten und anderen Datenträgern. Beim Start muss der soge-
nannte Device-Name des Geräts angegeben werden, also eine Spezialdatei, über die
Linux auf die Festplatte zugreifen kann. Für den USB-Stick des Raspberry Pi lautet der
Device-Name
/dev/sda.
fdisk ist ein interaktives Programm, in dem Sie Kommandos ausführen. Die Eingabe
von Kommandos erfolgt durch Buchstaben und
(¢). Das erste Kommando (p) (print)
listet die aktuelle Partitionstabelle auf. Es gibt also zwei Partitionen: eine kleine Par-
tition mit einem Windows-Dateisystem, das in unserem Setup gar nicht verwendet
wird, und eine größere Linux-Partition. Alle Start- und Endpositionen jeder Partition
werden in Blöcken angegeben, wobei jeder Block 512 Byte groß ist. Davon abweichend
wird die Größe der Partition in der Spalte
Blocks hingegen in Vielfachen von 1024 Byte
angegeben.
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