Operation Manual
“buch” — 2014/9/6 — 18:56 — page 56 — #52
1 Kauf und Inbetriebnahme
SD-Karte formatieren
Bevor Sie auf Ihrem Notebook oder PC die Installationsdateien oder ein Image auf
eine SD-Karte schreiben, müssen Sie die Karte formatieren. Das klingt nach einer
trivialen Aufgabe, tatsächlich bereitet das Formatieren von SD-Karten aber überra-
schend viele Schwierigkeiten. Mit den Bordmitteln von Windows, OS X und Linux
gehen Sie so vor:
Windows: Unter Windows klicken Sie die SD-Karte (Wechseldatenträger)im
Windows Explorer mit der rechten Maustaste an und führen Formatieren aus.
Als Dateisystem verwenden Sie FAT32 (Standard).
OS X: Unter OS X starten Sie das Festplattendienstprogramm,wählendort
die SD-Karte aus, wechseln in das Dialogblatt Löschen und klicken dort auf
den gleichnamigen Button. Als Dateisystem verwenden Sie MS-DOS-Dateisystem
(FAT).
Ubuntu Linux: Unter Ubuntu Linux sowie bei Linux-Distributionen mit Gnome
starten Sie das Programm Laufwerke (
gnome-disks). Dort wählen Sie die SD-Karte
aus, klicken dann auf den Zahnrad-Button und führen das Kommando Formatie-
ren aus. Das Listenfeld Partitionieru n g belassen Sie in der Grundeinstellung
Kompatibel mit allen Systemen (MBR/DOS).
Andere Linux-Distributionen: Natürlich können Sie die SD-Karte unter Linux
auch in einem Terminalfenster neu formatieren. Dazu stellen Sie zuerst mit
mount
sicher, dass momentan keines der auf der SD-Karte befindlichen Dateisysteme ver-
wendet wird. Gegebenenfalls lösen Sie diese Dateisysteme mit
umount verzeichnis.
Außerdem müssen Sie den Device-Namen Ihrer SD-Karte feststellen. Dazu neh-
men Sie das Kommando
lsblk zu Hilfe. Es gibt einen Überblick über die Device-
Namen aller Festplatten, SSDs, USB-Sticks und SD-Karten. Anhand der Größe lässt
sich die SD-Karte in der Regel eindeutig ermitteln. Oft wird der Device-Name
sdb
oder sdc lauten, unter Umständen auch mmcblk0. Nach diesen Vorbereitungsarbei-
ten führen Sie drei Kommandos aus:
parted /dev /xxx mklabel msdos
parted /dev /xxx ' mkpart primary fat32 1MiB -1MiB'
mkfs .vfat -F 32 / dev/ xxxyy
Mit dem ersten parted-Kommando erzeugen Sie eine neue Partitionstabelle auf
der SD-Karte. Das zweite
parted-Kommando legt eine Partition an. mkfs.vfat rich-
tet darin ein FA T-Dateisystem ein. Bei den beiden
parted-Kommandos geben Sie
anstelle von
xxx den Device-Namen der SD-Karte an. An mkfs.vfat übergeben Sie
den Device-Namen der neuen Partition. Dieser lautet z. B.
/dev/sdc1 oder /dev/
mmcblk0p1
. Wenn Sie sich unsicher sind, rufen Sie vorher nochmals lsblk auf. Sollte
56
“buch” — 2014/9/6 — 18:56 — page 57 — #53
1
1.2 NOOBS-Installation
Linux das Kommando parted nicht kennen, installieren Sie vorher das gleichna-
mige Paket.
Mitunter treten beim Formatieren Probleme auf, insbesondere dann, wenn die
SD-Karte bereits für eine Raspberry-Pi-Installation verwendet wurde und daher
Linux-Partitionen enthält, die Windows- oder OS X-Rechner nicht erkennen. Viele
Raspberry-Pi-Webseiten empfehlen deshalb, anstelle der Formatierwerkzeuge Ihres
Betriebssystems das Formatierprogramm der SD Association (siehe Abbildung 1.6)
einzusetzen. Dieses Programm steht für Windows und OS X auf den folgenden Sei-
ten kostenlos zum Download zur Verfügung:
https://www.sdcard.org/downloads/formatter_4/eula_windows
https://www.sdcard.org/downloads/formatter_4/eula_mac
Abbildung 1.6 Das SDFormatter-Programm unter OS X
USB-SD-Card-Reader
Die meisten Notebooks besitzen einen Slot für SD-Karten in Standardgröße. Bei
Micro-SD-Karten müssen Sie in der Regel einen SD-Kartenadapter verwenden, der bei
vielen Micro-SD-Karten gleich mitgeliefert wird.
Sollten Sie Ihre SD-Karte auf einem Rechner formatieren bzw. beschreiben wollen, der
über keinen Slot für eine SD-Karte verfügt, benötigen Sie einen SD-Karten-Reader. Mit
diesen mitunter winzigen Geräten können Sie SD-Karten via USB ansteuern (siehe
Abbildung 1.7).
57