Operation Manual

Kapitel 8: Soundeffekte und Musik
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Pegelspitzen nach der Kompression nicht höher sind als davor. Eine
leichte Kompression kommt sehr häufig beim Audio-Mastering von
Musikstücken zum Einsatz. Darüber hinaus lässt sich Kompression
aber abhängig vom Material auch auf zahlreiche weitere, kreative
Weisen nutzen.
Voreinstellungsliste: Wählen Sie aus einer Reihe voreingestellter
Parameter-Sätze für den Kompressionsfilter aus.
Verhältnis: Mit dieser Steuerung wird das Kompressionsverhältnis,
also die auf einzelne Abschnitte des Eingangssignals, die Schwellen-
Einstellung überschreiten, angewendete Kompressionsmenge
festgelegt. Ein Kompressionsverhältnis von 2:1 bedeutet
beispielsweise, dass eine Erhöhung des Quellpegels von 2 dB
oberhalb der Schwelle sich nur ein einer Erhöhung von 1 dB im
Ausgangspegel niederschlägt. Der zulässige Bereich geht von 1:1
(keine Kompression) bis hin zu 100:1 (Hard-Limiting).
Schwellenwert: Alle oberhalb dieses eingestellten Schwellenwerts
liegenden Pegel werden durch den beim Verhältnis festgelegten
Wert gedämpft. Mit Hilfe des Gain-Reglers können Sie eine
Gesamtverstärkung anwenden, um den Pegelverlust auszugleichen.
Attack und Release: Mit Attack wird geregelt, wie schnell der
Kompressor auf ein Audiosignal reagiert, das die Schwelle
überschritten hat. Höhere Werte verzögern den Beginn der
Kompression. Auf diese Weise kann beispielsweise der kurze
Anschlag einer Pianotaste stärker ausgeprägt bleiben, während bei
länger anhaltenden Klängen die Kompression eingesetzt wird. Mit
Release wird geregelt, wie schnell die Kompression deaktiviert wird,
sobald die Signalstärke wieder unter den Schwellenwert fällt.
Gain: Gain-Anpassungen sollten möglichst nach erfolgter
Kompression vorgenommen werden.
Kniepunkt: Mit einem höheren Kniepunkt-Wert greift die
Kompression graduell entsprechend der Nähe oder Entfernung vom
Schwellenwert, statt wie sonst jäh ein- und ausgeschaltet zu werden.
Das verändert die Klangfarbe des mit dem Kompressor bearbeiteten
Klangs.