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70 06-2011 elektor     
INFO & MARKT
Die Dokumentation erklärt umfassend und lückenlos die Funkti-
onen und Bedienvorgänge. Dem Lesen haben wir das Ausprobie-
ren und Experimentieren vorgezogen, weil es einfach spannender 
ist. Wir haben ein Eingangssignal an das PicoScope gelegt 
und auf dem Bildschirm den „Auto-Setup“-But-
ton angeklickt. Diese Aktion 
weist das Programm an, 
die Einstellungen selbst-
tätig zu finden, bei 
denen das Bild steht 
und das Signal opti-
mal abgebildet wird. 
Versuche mit weite-
ren Signalen bestätigten, 
dass dies fast immer auf Anhieb 
gelingt, nur gelegentlich sind kleine 
Korrekturen von Hand nötig. Auf Signal-
Änderungen reagiert das PicoScope erstaunlich 
schnell, es entsteht der Eindruck, als ob die Messungen 
in Echtzeit stattfinden. Die Auflösung 8 bit könnte darauf 
schließen lassen, dass die Signal-Darstellung auf großen Bildschir-
men leicht „holprig“ wirkt. Das trifft nicht zu, die interne Interpola-
tion der Sample-Werte, einstellbar zwischen 8 bit und 12 bit, glättet 
den dargestellten Signalverlauf. Trotzdem bleibt die Signal-Darstel-
lung auch in den Details dem Original treu.
Selbst Anwender, die ausschließlich mit konventionellen Oszillos-
kopen gearbeitet haben, sind schnell mit dem Konzept der Bedie-
nung vertraut. Hersteller Pico hat nicht versucht, die Bedienele-
mente klassischer Oszilloskope nachzuempfinden. Wir halten dies 
für eine gute Entscheidung, denn die Kombination konventioneller 
Drehknöpfe und Schalter mit den für manche Funktionen unent-
behrlichen Menüs beeinträchtigt die Übersichtlichkeit. Die Bedie-
nung des PicoScope macht zwar ein generelles Umdenken nötig, 
doch das gelingt ohne viel Mühe in kurzer Zeit.
Die obere Menü-Ebene ist minimalistisch gestaltet, hier sind nur die 
wichtigsten Funktionen mit einem Mausklick erreichbar. Alle übri-
gen Funktionen liegen in unteren Ebenen, die Wege dorthin erklä-
ren sich selbst. Zum Umschalten zwischen Einkanal- und Zweikanal-
Betrieb genügt ein Mausklick, das Hinzufügen eines Fensters für ein 
wei-
teres Sig-
nal oder ein 
anderes Analyse-
Verfahren ist ebenso 
einfach. Die erweiterten 
Trigger-Funktionen werden in 
der Dokumentation ausführlich 
beschrieben. In einem gesonderten 
Menü erscheint bei jeder Trigger-Funktion 
eine knappe Erklärung einschließlich einer 
erläuternden Darstellung. Orientierung über den Inhalt des Signal-
Pufferspeichers geben Miniatur-Ansichten, die in einem separaten 
Fenster erscheinen. Nach dem Anklicken wird der gewählte Signal-
Abschnitt im Großformat dargestellt. 
Der in allen Modellen der PicoScope-Reihe 3000 integrierte Signal-
generator kann in vielen Fällen einen separaten Signalgenerator 
ersetzen. In den B-Modellen sind AWG-Signalgeneratoren einge-
baut, die beliebige, in einem Mini-Editor gestaltbare Signalformen 
erzeugen können. Das Entwerfen eines Sinus-Bursts, mit dem das 
Ein- und Ausschwingverhalten von Audio-Filtern und Lautsprechern 
getestet werden kann, dauerte nur wenige Minuten. Obwohl der 
Sinus-Burst ein komplexes Signal ist, das an die Triggerung erhöhte 
Anforderungen stellt, hatten wir die perfekte Einstellung erstaun-
lich schnell gefunden.
Die Sample-Frequenz der PicoScope-3000-Modelle beträgt 
500 MSamples/s im Einkanal-Betrieb und 250 MSamples/s im Zwei-
kanal-Betrieb. Die hohe Geschwindigkeit macht das Analysieren von 
Bild 2. Hier sind vier Programmfenster mit unterschiedlichen 
Signal-Darstellungen geöffnet.
Bild 3. Der Inhalt des Signal-Pufferspeichers wird abschnittweise in 
vergrößerbaren Miniatur-Ansichten dargestellt.




