Technical data

Inbetriebnahme und Funktionen
6874_de_10 PHOENIX CONTACT 3-31
3.3.4 Priorisierung
Der Switch unterstützt zur Beeinflussung der internen Paketabarbeitungsreihenfolge zwei
Priority Queues (Traffic Classes nach IEEE 802.1D). Die Zuordnung von empfangenen
Datentelegrammen zu diesen Klassen erfolgt entweder durch die im VLAN-/Prioritätstag
enthaltene Priorität des Datenpaketes, wobei
Datenpakete mit dem Wert „0“ bis „3“ im Prioritätsfeld mit niedriger (Default) Priorität
vermittelt werden und
Datenpakete mit dem Wert „4“ bis „7“ im Prioritätsfeld mit hoher Priorität durch den
Switch vermittelt werden.
Außerdem kann an dem Switch eine Port-basierende Gewichtung von Datenströmen vor-
genommen werden.
3.3.4.1 VLAN-/Prioritätstag
Der MMS verarbeitet eingehende Datenpakete unter Beachtung der im Ethernet-Paket
enthaltenen Prioritätsinformation (VLAN-/Prioritätstag).
Im Tag ist die Angabe einer Prioritätsstufe von 0 bis 7 möglich, die der MMS in seine bei-
den internen Warteschlangen einordnet. Im Auslieferungszustand werden die Pakete mit
den Prioritäten 0 bis 3 als niederpriore Pakete behandelt und die Pakete mit Prio 4 bis 7
als hochpriore Ethernet-Pakete.
Die Zuordnung der Prioritätsstufen zu den beiden internen Prioritätsebenen des MMS
kann über die „dot1dTrafficClassTable“ der P-Bridge-MIB geändert werden.
Bearbeitungsregeln
Der Switch-Controller im MMS leitet empfangene Pakete nach folgenden Entscheidungen
in die beiden Empfangs-Queue:
BPDU-Pakete (Spanning Tree, LLDP) und IGMP-Pakete werden immer in die hoch-
priore Queue eingeordnet.
Pakete mit unbekannten Unicast-Adressen werden immer in die niederpriore Queue
eingeordnet.
Pakete werden in die hochpriore Queue eingeordnet, wenn die Priorität aus dem
VLAN-/Prioritäts-Tag auf die Ebene „High“ abgebildet wird (Default Priorität 4 bis 7).
Die interne Port-Priorität „High“ führt zur Behandlung mit Prioritätsstufe 7, das heißt,
dass in den Grundeinstellungen zur Einordnung der Datenpakete in die hochpriore
Queue erfolgt.
Alle verbleibenden Daten werden in die niederpriore Queue eingeordnet.
3.3.4.2 Port-Priorisierung
Zusätzlich zu der Bearbeitungsreihenfolge anhand der Prioritätsinformation aus dem Tag
kann der Anwender am MMS eine interne Priorisierung/Bevorzugung pro Switch-Port vor-
geben. Damit kann erreicht werden, dass Ethernet-Daten eines Ports bevorzugt bearbeitet
werden.
Die Aging-Time wird über das MIB-Objekt „dot1dTpAgingTime“
(OID 1.3.6.1.2.1.17.4.2) eingestellt. Der mögliche Einstellbereich beträgt 10 - 825 Se-
kunden. Bei statischer Konfiguration wird eine Aging-Time von 300 Sekunden empfoh-
len.