Technical data

Modular Managed Switch System
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5.2.5 Projektierungshinweise zu Rapid Spanning Tree
Das Rapid-Spanning-Tree-Verfahren zeichnet sich gegenüber dem Spanning-Tree-Ver-
fahren dadurch aus, dass Aktionen ereignisgesteuert und nicht mehr timerbasiert ausge-
löst werden.
Fällt eine Leitung aus (Link Down) kann das Rapid-Spanning-Tree-Verfahren schneller auf
den Ausfall reagieren und so die Umschaltzeit gering halten.
Für kurze Umschaltzeiten sollten Sie Ihr Netzwerk so strukturieren, dass max. sieben
Switches in einer Kaskade bis zum Root-Switch liegen. Die Umschaltzeiten können in
der Größenordnung 100 ms bis 2 s liegen.
Legen Sie über die Vergabe der Priorität einen zentralen Switch als Root fest.
Es empfiehlt sich ebenfalls, einen Switch als Back-Up-Root zu bestimmen.
Für kurze Umschaltzeiten sollten alle Switches in der redundanten Topologie das Ra-
pid-Spanning-Tree-Protokoll unterstützen und keine Hubs verwendet werden.
5.2.5.1 Verbinden der Switches zu einer vermaschten Topologie
Nachdem Sie (Rapid) Spanning Tree bei allen Switches eingeschaltet haben, können Sie
eine vermaschte Topologie mit redundanten Datenpfaden aufbauen. Sie können jetzt be-
liebige Datenverbindungen herstellen, ohne dabei auf die Entstehung von Loops zu achten
oder auch Sie können absichtlich Loops hinzufügen, um redundante Verbindungen herzu-
stellen.
Ein Datenpfad zwischen Spanning-Tree-Switches kann dabei sein:
Eine direkte Verbindung.
Eine Verbindung über einen oder mehrere weitere Switches, die kein Spanning Tree
unterstützen.
Eine Verbindung über einen oder mehrere weitere Hubs, die kein Spanning Tree un-
terstützen.
Darüber hinaus kann ein Datenpfad auch bestehen aus einer Verbindung eines Spanning-
Tree-Switches zu:
Einem Endgerät.
Einem aus mehreren Infrastrukturkomponenten (Hubs oder Switches) ohne Span-
ning-Tree-Unterstützung bestehenden Netzwerksegment, in dem keine Loops auftre-
ten dürfen.
Damit die RSTP-Switches einen Leitungsausfall sowie eine Leitungswiederherstellung
schnell erkennen können, muss am Switch ein Link Down oder Link Up erkannt werden.
Bitte betrachten Sie hier insbesondere Strecken, bei denen Medienkonverter eingesetzt
werden. Ggfs. bieten Medienkonverter Einstellmöglichkeiten, um den Link-Status der
LWL-Seite auf die Twisted-Pair-Seite zu übertragen.
Wenn ein Link Down am Switch nicht erkannt wird, weil die Leitungsunterbrechung zwi-
schen Medienkonvertern auftritt und diese keinen Link Down am Switch erzwingen,
kommt die Timer-basierte Erkennung zum Tragen, die zu längeren Umschaltzeiten füh-
ren kann.
Falls nicht alle eingesetzten Switches Spanning Tree unterstützen, verlängert sich die
Rekonfigurationszeit des Spanning Trees um die Aging Time der Switches ohne Span-
ning-Tree-Unterstützung.