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12
≈ 1,6 F
F
≈ 2/3 F
FORTBEWEGUNG
1. Dynamisches Sichern
Dynamisches Sichern bedeutet nicht, dem Kletterer permanent
3-4m Schlappseil zu lassen: Im Falle eines Sturzes wäre der
Bremsweg erheblich länger und die Landung hart!
Die wichtigste Rolle beim dynamischen Sichern spielt der
Sichernde und nicht das Sicherungsgerät. Der Sichernde muss
den Sturz des Kletterers begleiten, um ihn zu dämpfen. Beim
dynamischen Sichern macht der Sichernde beim Sturz des
Kletterers, d.h. in dem Moment, wo sich das Seil strafft, einen
Schritt oder einen kleinen Sprung nach vorne. Der Zeitpunkt
ist ausschlaggebend: einen Schritt zu früh oder zu spät zu
machen ist unnütz und kann verhängnisvoll sein. Wenn Sie
eine Person sichern, die schwerer ist als Sie selbst, ist das
dynamische Sichern einfacher, da es in der Regel ausreicht,
sich mitziehen zu lassen. Achten Sie darauf, die Füße immer
nach vorne zu halten, um sicher wieder auf dem Boden zu
landen, und das Seil unter dem Sicherungsgerät festzuhalten.
A. Beanspruchung der Anschlagpunkte, Flaschenzugeffekt
Im Falle eines Sturzes wird der letzte Fixpunkt sowohl durch
die Kraft des auf den Kletterer ausgeübten Fangstoßes als
auch durch die vom Sichernden beim Aufhalten des Sturzes
verursachte Kraft beansprucht (Prinzip des Kräftegleichgewichts).
Bei einem Fangstoß F von 5 kN (sehr schwerer Sturz beim
Klettern) wird auf den Fixpunkt eine Kraft von 1,6 F, d.h. 8 kN
ausgeübt.
Vergleichen mit der von UIAA und CE geforderten Bruchlast
von 25 kN bei senkrechter Zugbelastung der Fixpunkte kann
man davon ausgehen, dass dem Kletterer in diesem Fall eine
Sicherheitsmarge bleibt, bevor der letzte Fixpunkt herausgerissen
wird (sofern es sich um einen soliden Fixpunkt handelt).
Bei Fixpunkten mit einer ungewissen Bruchlast dagegen (durch
Korrosion abgenutzte Fixpunkte, alte Felshaken, Fixpunkte mit
unsachgemäß platzierten Klemmkeilen oder Bohrhaken usw.) ist
darauf zu achten, die Beanspruchung des Fixpunkts und somit
den auf den Kletterer ausgeübten Fangstoß zu reduzieren.
Es ist wichtig, die hier beschriebenen Begriffe zu verstehen, um sich beim Klettern in der Praxis die richtigen Reflexe
anzueignen und den auf den Kletterer ausgeübten Fangstoß zu reduzieren.
Klettern
Sturzfaktor und Fangstoß (in der Praxis)
Das dynamische Sichern erfordert Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Daher sollten Sie diese Technik trainieren.
Da die Möglichkeit des Standortwechsels begrenzt ist, wenn Sie in einer Mehrseillängenroute am Standplatz eingehängt
sind, empfehlen wir Ihnen, sich in ausreichender Entfernung unterhalb des Standes einzuhängen.
2. Reduzieren des Seilzugs
Kräfteverteilung im Falle eine
Sturzes
Unter Berücksichtigung der
Reibung in den Expresssets
und am Fels ergibt sich
folgende Kräfteverteilung:
- Fangstoß = F
- auf den Fixpunkt ausgeübte
Kraft = 1,6 F,
- auf den Sichernden
ausgeübte Kraft = 2/3 F.
Diese Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Lesen Sie auch die anderen technischen Informationen, Gebrauchsanleitungen und technischen Lehrbücher. Technische Ausbildung ist unerlässlich.