User Manual
SICHERHEIT
Handbuch für Sicherheitsanwendungen Seite -
48 -
Schutzeinrichtung mit Verriegelungseinrichtung
Trennende Schutzeinrichtung mit Verriegelungseinrichtung (z. B. Positionsschalter mit
separatem Betätiger) mit folgenden Eigenschaften:
- Die durch die Schutzeinrichtung abgedeckten gefährdenden Maschinenfunk-
tionen können nicht in Gang gesetzt werden, bevor die Schutzeinrichtung
nicht geschlossen ist.
- Wird die Schutzeinrichtung während laufender gefährdender Maschinenfunk-
tionen geöffnet, wird ein Stoppbefehl gegeben.
- Wird die Schutzeinrichtung wieder geschlossen, können die gefährdenden
Maschinenfunktionen wieder in Gang gesetzt werden. Das Schließen der
Schutzeinrichtung an sich setzt die Maschine jedoch nicht in Gang.
Schutzeinrichtung mit Verriegelungseinrichtung mit Zuhaltung
Trennende Schutzeinrichtung mit Verriegelungseinrichtung (z. B. Positionsschalter mit
separatem Betätiger) mit Zuhaltung mit folgenden Eigenschaften:
- Die durch die Schutzeinrichtung abgedeckten gefährdenden Maschinenfunk-
tionen können nicht in Gang gesetzt werden, bevor die Schutzeinrichtung
nicht geschlossen und die Zuhaltung nicht aktiviert ist.
- Die trennende Schutzeinrichtung bleibt so lange geschlossen und die Zuhal-
tung so lange aktiviert, bis von den gefährdenden Maschinenfunktionen keine
Verletzungsgefahr mehr ausgeht.
- Wird die Schutzeinrichtung wieder geschlossen und die Zuhaltung wieder ak-
tiviert, können die gefährdenden Maschinenfunktionen wieder in Gang ge-
setzt werden. Das Schließen und Aktivieren der Zuhaltung der Schutzeinrich-
tung an sich setzt die Maschine jedoch nicht in Gang.
Zuhaltung
Einrichtung, die eine bewegliche Schutzeinrichtung (z. B. Schutztür) in der geschlosse-
nen Position zuhält und so in das Steuerungssystem eingebunden ist, dass
- die Maschine nicht gestartet werden kann, bevor die Schutzeinrichtung ge-
schlossen und die Zuhaltung aktiviert ist, und
- die Schutzeinrichtung zugehalten bleibt, bis die Gefahr nicht mehr besteht.
Direkte Betätigung (positive Betätigung)
Wenn die Bewegung einer mechanischen Komponente unweigerlich zur Bewegung ei-
ner zu dieser in direktem oder über starre Teile in Kontakt stehenden Komponente führt,
spricht man von einer „direkten“ oder „positiven“ Betätigung der zweiten Komponenten
durch die erste.
Zwangsöffnung
Die erzwungene Kontakttrennung als direktes Ergebnis einer festgelegten Bewegung
des Betätigers des Schalters über nicht federnde Teile (EN 60947-5-1, Abschnitt 3.2.2
(1991): Spezielle Anforderungen an Stelleinheiten mit Zwangsöffnung).
Anmerkung: In hydraulischen Systemen nennt man dieses Konzept eine Zwangsunter-
brechung.
Nachlaufzeit
Zeit bis zur Eliminierung der Gefährdung.
Die Zeitspanne von der Ausgabe des Stoppbefehls durch die Verriegelungseinrichtung
bis zu dem Zeitpunkt, an dem die gefährdenden Maschinenfunktionen kein Risiko mehr
darstellen.
Kategorie
Auf der Bauweise und der Zuverlässigkeit basierende Kategorisierung der sicherheits-
bezogenen Teile einer Steuerung in Hinsicht auf ihre Ausfallsicherheit und ihr Verhalten
bei einem Ausfall.