Brochure
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Für höchste Tempe-
raturgenauigkeit im
Millikelvin-Bereich wird
der Wasser tripelpunkt
(Gleichgewichtszustand
von allen drei Aggregats-
zuständen fest, fl üssig
und gasförmig) zur
Darstellung der internati-
onalen Temperaturskala
eingesetzt.
Übrigens: Jede präzise Feuchtemessung
erfordert eine parallele Messung der Tem-
peratur. Nur so sind bestmögliche Ergeb-
nisse garantiert.
Lufttemperatur Keine Regel ohne
Ausnahme: In bestimmten Fällen ist eine
kombinierte Temperatur/Feuchte-Senso-
rik wenig sinnvoll. Das gilt insbesondere
in Kühlschränken mit ex trem tiefen Tem-
peraturen. Solche Bereiche benötigen
verschiedene Sensorausführungen für
exakte Temperaturmessungen mit einem
möglichst minimalen Durchmesser. Bei-
spielsweise PT100-Sensoren mit Messbe-
reichen bis –100 ° C.
Strömung ist einer der zu überwa-
chenden Parameter – vor allem in hoch-
sterilen Abfüllprozessen (sog. Zone A). Die
von der FDA herausgegebenen Regeln
der Good Manufacturing Practices (GMP)
legen fest, dass sich die Strömungsge-
schwindigkeit in einem Bereich von 0,45
m/s ±20 % zu bewegen hat.
Differenzdruck Sowohl im Operati-
onssaal eines Krankenhauses als auch in
der Reinraumanwendung wird in sterilen
Umgebungen mit einem minimalen Über-
druck gearbeitet. Teilweise werden bis zu
drei oder vier verschiedene interne Ebe-
nen mittels Überdruck „partikeltechnisch“
voneinander getrennt.
Dabei besteht die Kunst darin, den Über-
druck möglichst klein zu halten. Somit
sind die Anforderungen an die Messwert-
Aufnehmer (Transmitter) sehr hoch: Neben
einer sehr guten Langzeitstabilität müssen
sie kleinste Messwert-Schwankungen
präzise erfassen, denn bereits eine mini-
male Abweichung des Transmitters sorgt
für Probleme in der Alarmierung. Da beim
Überdruck immer gegen ein Referenznor-
mal, den sogenannten Nullpunkt, gearbei-
tet wird, der sich in der Regel vor den Pro-
duktionsräumen be ndet, werden meist
Sensoren mit Display eingesetzt, die den
Nullpunkt-Abgleich erleichtern.
Partikel In der Pharma-Fertigung wer-
den zum Beispiel in den Abfüllbereichen
Vorrichtungen montiert, die über eine
Pumpe alle Partikel ansaugen und an die
eigentliche Messeinheit weiterleiten. Dort
werden die Teilchen durch Partikelsenso-
ren nach Größenmerkmalen zahlenmäßig
erfasst und pro de nierte Zeiteinheit re-
gistriert. Während die Pharmaindustrie ty-
pischerweise Partikelgrößen von 0,5 bis 5
Mikrometer unterscheidet, sind die Anfor-
derungen im Halbleiterbereich wesentlich
höher. Dort werden Partikel nach Größen
von 0,3 bis 0,5 Mikrometer erfasst.
CO
2
In Forschungsbereichen der Phar-
maindustrie und der Universitäten werden
in Inkubatoren die inneren Bedingungen
des menschlichen Körpers nachgebildet.
Dort existiert neben 37 ° C Umgebungs-
temperatur und einer relativen Feuchte
von mehr als 90 % r. F. ein extrem hoher
CO
2
-Gehalt, der zwischen 5 % und 10 %
liegt. Zum Vergleich: Bei normalen Raum-
luftanwendungen liegt der CO
2
-Gehalt,
der in ppm (Parts per Million) gemessen
wird, üblicherweise bei unter 1.000 ppm
(beziehungsweise 0,1 % CO
2
). In Schul-
klassen betragen die Werte teilweise bis
zu 3.000 ppm, was zu Konzentrationsstö-
rungen führt.
Sensoren, die in Inkubatoren eingesetzt
werden, sollten durch ein Kalibriernormal
vor Ort einfach überprüfbar langzeitstabil
sein.
Messen ist nicht gleich messen.
Jede Anwendung, jedes Ein-
satzgebiet erfordert den opti-
malen Sensor. Außerdem gilt es
beispielsweise in der Pharma-
produktion und der Lebens-
mittelindustrie, Hunderte von
Richtlinien einzuhalten und eine
Vielzahl von Kontrollmaßnah-
men durchzuführen. Denn nur so
können internationale Standards
dauerhaft gewährleistet werden.
Lufft hilft Ihnen, solche Kriterien
lückenlos zu erfüllen und das
richtige Produkt zu fi nden.
Feuchtemessung
Spezielle Mess-
bedingungen erfordern spezielle Senso-
ren. So sind im Reinraum häu g nur Sen-
soren in Edelstahl gestattet, idealerweise
mit steckbaren, aber korrosionsfreien Ver-
bindungen zwischen Elektronik und Sen-
sorkopf. In explosionsgeschützten Berei-
chen hingegen kommt eine Sensorik mit
speziell dafür ausgelegter Spannungsver-
sorgung zum Einsatz: Meist wird die Elekt-
ronik der Transmitter in dieser „Zone-Null-
Anwendung“ außerhalb des kritischen
Bereichs montiert.
Im Gegensatz zum „long-term-stability
testing“, wo Prü inge unter tropischen
Bedingungen getestet werden, bietet die
normale Feuchtemessung im Reinraum
der Sensorik grundsätzlich ein „stress-
freies Klima“. Wichtig sind allerdings eine
einfache Kalibrierung des Sensors vor Ort
und im Bedarfsfall ein problemloser Aus-
tausch.