Technical data

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Allgemeine Hinweise zur Belichtungsmessung
Die meisten Motive weisen in der Regel eine
gleichmäßige Verteilung von dunklen und hellen
Objektdetails auf. Solche Normalmotive reflektie-
ren 18% des einfallenden Lichts und entsprechen
damit einem Grauwert, auf den alle Belichtungs-
messer geeicht sind.
Wird vom Motiv grundsätzlich mehr Licht reflek-
tiert, z.B. bei verschneiter Winterlandschaft, vom
gelben Sandstrand, von hellen Hauswänden oder
einem weißen Brautkleid, würde eine Einstellung
von Verschlusszeit und Blende entsprechend der
Belichtungsmesser-Anzeige eine Unterbelichtung
ergeben.
Bei Motiven mit überwiegend dunklen Details, z.B.
bei einer schwarzen Dampflok, bei dunkelgrauen
Schieferdächern oder der dunkelblauen Uniform
eines Kapitäns, wird dagegen weniger Licht re-
flektiert und eine Einstellung von Verschlusszeit
und Blende entsprechend der Belichtungsmesser-
Anzeige würde eine Überbelichtung ergeben.
In derartigen Fällen muss der Belichtungsmess-
wert korrigiert werden, wenn optimale Belich-
tungsergebnisse angestrebt werden. Es sei denn,
es wird vorab eine entsprechende Belichtungs-
korrektur eingestellt, oder mit Hilfe der selektiven
Messung im Motiv ein Ausschnitt angemessen, in
dem eine gute Verteilung von hellen und dunklen
Details gegeben ist (Näheres dazu entnehmen Sie
bitte dem Abschnitt "Einstellen einer Belichtungs-
korrektur" auf S. 18).
Bei einem Hochzeitsfoto wird man z.B. das Ge-
sicht der Braut und nicht das weiße Brautkleid
anmessen. Bei Landschaftsaufnahmen mit einem
Weitwinkel-Objektiv wird man die Kamera soweit
neigen, dass das selektive Messfeld der LEICA M7
nicht die hellen Partien des Himmels erfasst.
Die Messwert-Speicherung erlaubt die bequeme
Anwendung dieser Technik auch bei Verwendung
der Zeitautomatik (Näheres dazu entnehmen Sie
bitte dem Abschnitt "Die Zeitautomatik" auf S. 33).
Kann bei manueller Einstellung der Belichtung
kein entsprechender Ausschnitt im Motiv ange-
messen werden, muss ein Verlängerungsfaktor
benutzt werden, d.h. die Belichtungszeit wird
2- bis 4-fach verlängert, bzw. die Blende um 1 bis
2 Stufen geöffnet.
Bei einer von der Sonne beschienenen Schnee-
fläche erfolgt z.B. eine Korrektur mit dem Faktor 4,
d.h. anstelle der gemessenen Belichtungszeit von
1/1000s bei Blende 8 wird entweder mit 1/250s
bei Blende 8 oder mit 1/1000s bei Blende 4
belichtet. Bei weniger hellen Motiven, z.B. beim
hellen Meeresstrand, genügt ein Verlängerungs-
faktor von 2. Entsprechend umgekehrt verfährt
man bei dunklen Motiven.