Instructions
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15 Einzelprüfungen
15.1 Allgemeine Hinweise
Vor Beginn einer Prüfung sind die Herstellerangaben in
den Begleitpapieren des Prüflings zu beachten.
Die Spezifikation, Auswahl und Reihenfolge der
Einzelprüfungen wird durch die verantwortliche
Elektrofachkraft festgelegt.
Geänderte Grenzwerte und Testzeiten der
Einzelprüfungen bleiben nur für die Dauer der Einzelprüfung
aktiv.
Ab Werk eingestellte Grenzwerte entsprechen den
normativen Angaben zum Zeitpunkt der Drucklegung.
Zeitweilige Grenzwerte
Die aktuellen Prüfwerte einer Einzelprüfung werden auf der
entsprechenden Anzeigefläche im Bereich der Markierung
angezeigt.
Bspw.: Anzeigefläche „VDE 0701-0702: RPE“
Durch Betätigen der Schaltfläche „Grenzwerte“
gelangen Sie zu den editierbaren Grenzwerten der
entsprechenden Einzelprüfung
Editieren Sie die notwendigen Grenzwerte durch Berühren
der zugehörigen Zeile.
Bspw.: Anzeigefläche „Grenzwerte“ nach VDE 0701-0702: RPE
Geänderte Grenzwerte werden in roter Schriftfarbe dargestellt.
Durch Betätigen der Schaltfläche „Zurück“ gelangen
Sie zurück zur Anzeigefläche der entsprechenden
Einzelprüfung.
Durch Betätigen der Schaltfläche „Zurücksetzen“
werden alle Grenzwerte auf die vorherigen
Standardwerte zurückgesetzt.
Prüfwerte die sich aus unterschiedlichen Grenzwerten errechnen,
werden durch das HT700 RCD/ ARC automatisch ermittelt.
Sehen Sie dazu die nachfolgende Beispielrechnung.
Beispielrechnung: (für RPE nach VDE 0701-0702)
o der voreingestellte und zulässige Widerstandswert
bei 5 m Leitungslänge beträgt 0,3 Ω
o pro weitere 7,5 m Leitungslänge erhöht sich der zulässige
Widerstandswert um je 0,1 Ω
o maximal zulässiger Widerstandswert 1,0 Ω
Wenn Sie den Grenzwert der Leitungslänge auf 12,5 m
erhöhen, errechnet der Gerätetester automatisch einen
zulässigen Widerstandswert von 0,4 Ω
5 m
(0,3 Ω)
+ 7,5 m
(0,1 Ω)
= 12,5 m
(0,4 Ω)
Leitungslängen >50 m ergeben einen zulässigen
Widerstandswert von 1,0 Ω
5 m
(0,3 Ω)
+ 45,1 m
(0,7 Ω)
= 50,1 m
(1,0 Ω)
Nach der Eingabe abweichender Grenzwerte, werden die
errechneten Prüfwerte auf der Anzeigefläche der entsprechenden
Einzelprüfung dargestellt.
Bspw.: Anzeigefläche „VDE 0701-0702: RPE“
Umpolzeit
Durch Betätigen der Schaltfläche „Umpolzeit“
gelangen Sie zur Verzögerungszeit der
Netzumpolung.
Die Verzögerungszeit der Netzumpolung wird bei Prüflingen mit
verzögerter Ansprechcharakteristik verwendet.
Bspw. bei der Prüfung von Geräten mit definierter Startzeit.
Verzögerungszeiten von 0 [ms] bis 60.000 [ms] sind zulässig.
Messverfahren
Differenzmessung
Die netzseitigen Anschlüsse des Gerätes werden durch einen
Differenzstromwandler überprüft. Liegt eine Stromdifferenz zwischen
L- und N-Leiter vor, fließt nachgewiesen ein Ableit-/ bzw. Fehlerstrom.
Zu beachten:
Fließen Ableit-/ Fehlerströme über unterschiedliche Fehlstellen ab,
sind diese nicht einzeln erkennbar. Es wird die Summe aller Ableit-/
Fehlerströme gemessen.
Direktmessung (Prüfling isoliert aufstellen)
Der Ableitstrom wird direkt über einen Messwiderstand (Shunt)
gemessen.
Zu beachten:
Bei Prüflingen die nicht isoliert stehen, können Ableitströme über
parallele Erdverbindungen abfließen. Dadurch wird der gemessene
Ableitstrom verringert und das Messergebnis verfälscht.
Ersatzableitstrommessung
Der Messkreis bei der Ersatzableitstrommessung ist galvanisch vom
Netz getrennt und der L- sowie N-Leiter sind gebrückt.
Zu beachten:
Die potenzialfreie Prüfspannung beträgt standardmäßig 230 V AC.
Bei abweichender Prüfspannung wird der gemessene Ableitstrom
umgerechnet, um einem Prüfergebnis mit Netzspannung zu
entsprechen. Das Messverfahren kann nur verwendet werden, wenn
keine netzspannungsabhängigen elektrisch betätigten
Schalteinrichtungen im Prüfling vorhanden sind.