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Handbuch 4.3. Prüfvorschriften
4.3.1. Funktionen
Die Funktionen stellen die Verbindung zwischen PROTOKOLLmanager und
Messgeräten her, die direkt angesteuert werden können. So steuern zum Beispiel
Funktionen der elektrischen Sicherheit Messgeräte an, mit denen beispielsweise
der Schutzleiterwiderstand gemessen werden kann. Der Anwender ist gewisser-
maßen auch ein ansteuerbares Messgerät, da Funktionen der Sichtprüfung vom
Anwender eine Antwort darauf erwarten, wie der beobachtete Zustand eines
Arbeitsmittels ist.
Die meisten Funktionen sind in der Datenbank bereits vorhanden. Dies trifft
insbesondere auf die Funktionen der Prüfung der elektrischen Sicherheit zu, weil
diese über die jeweiligen AddIns während des Programmstarts in die Datenbank
eingetragen werden. Funktionen der elektrischen Sicherheit können Sie deshalb
nicht bearbeiten. Sie können sich aber, falls vorhanden, den Memo-Text und das
Schaltbild des Messaufbaus ansehen.
Messgeräte werden unmittelbar über Funktionen angesteuert. Wenn kein Mess-
gerät angeschlossen ist, dann erscheint ein Dialog, in dessen Eingabefelder Sie
per Tastatur die entsprechenden Messwerte eintragen können. Dadurch ist es
möglich, zur Durchführung einer Prüfung auch solche Messgeräte zu verwenden,
die nicht über eine Schnittstelle zum Computer verfügen.
Wenn eine Funktion aufgerufen wird, führt sie eine entsprechende Aktion durch
und liefert ein Ergebnis zurück. Eine Funktion kann nicht direkt mit einem Prüf-
schritt verknüpft werden, sondern nur über einen Arbeitsschritt. Die Funktionen
bilden die Grundlage, auf der alle Arbeitsschritte aufbauen, die ihrerseits auf
die Prüfungsbedingungen der unterschiedlichsten Arbeitsmitteltypen oder sogar
einzelner Arbeitsmittel zugeschnitten sind.
Ein kleines Beispiel soll den Sinn deutlich machen: Angenommen, es existiert eine
Funktion „F“, die ein Messgerät so ansteuert, dass es die Netzspannung misst.
Das Messgerät weiß nichts über Prüfbedingungen und Grenzwerte, es liefert bei
entsprechender Ansteuerung nur den Messwert. Sie können nun von „F“ einen
Arbeitsschritt „A1“ ableiten (indem Sie „F“ mit „A1“ verknüpfen), der besagt, dass
die Netzspannung bei Volllast gemessen werden soll und bestimmte Grenzwerte
festlegen, innerhalb derer das Messergebnis liegen muss. Ein zweiter Arbeitsschritt
„A2“, der auch von „F“ abgeleitet wird, besagt, dass ebenfalls die Netzspannung
zu messen ist, aber diesmal ohne Last. Auch für „A2“ legen Sie bestimmte Grenz-
werte fest, die nicht unbedingt mit denen von „A1“ identisch sein müssen. Aus der
Sicht des Messgeräts wird in beiden Fällen die Netzspannung gemessen. Unter
welchen Bedingungen dies geschieht und wie die jeweiligen Messergebnisse zu be-
werten sind, ist in den Arbeitsschritten „A1“ und „A2“, aber nicht in „F“ festgelegt.
Durch die Trennung zwischen Funktion und Arbeitsschritt ist es leicht möglich,
jedes beliebige Messgerät anzusteuern, das die Netzspannung messen kann.
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