User manual

HT9022
DE - 61
9.4. SPANNUNGS- UND STROMOBERWELLEN
Jede periodische, nicht sinusförmige Kurvenform lässt sich gemäß folgender Beziehung
als eine Summe von Sinusschwingungen darstellen, deren Frequenzen ganzzahlige
Vielfache der Grundfrequenz sind
)tsin(VVv(t)
kk
1k
k0
(1)
wobei:
V
0
= Geichanteil von v(t)
V
1
= Größe der Grundschwingung von v(t)
V
k
= Größe der k. Oberwelle von v(t)
Im Stromnetz hat die Grundschwingung eine Frequenz von 50 Hz, die zweite Har-
monische eine Frequenz von 100 Hz, die dritte Harmonische eine Frequenz von 150 Hz
und so weiter. Verzerrungen durch Harmonische oder Oberschwingungen sind ein an-
dauernder Zustand, nicht zu verwechseln mit kurzzeitigen Erscheinungen, wie Spitzen,
Einbrüchen oder Schwankungen
LEGENDE:
1. Fundamentale
2. Dritte Oberwelle
3. Verzerrte Wellenform, die Summe der
zwei vorigen Komponenten.
Ergebnis der Addition zweier verschiedener Frequenzen
Die Europanorm EN 50160 empfiehlt, den Index in obiger Formel (1) bis zur 40. Har-
monischen laufen zu lassen. In (1) läuft der Index k von 1 bis Unendlich. In Wirklichkeit je-
doch besteht ein Signal nur aus einer begrenzten Anzahl von Harmonischen: Es gibt
immer eine Ordnungszahl, ab der die Höhe der Harmonischen vernachlässigbar klein ist.
Die Gesamt-Verzerrung THD als Indikator für die Präsenz von Oberschwingungen ist de-
finiert alsTHD(Gesamtverzerrung):
1
40
2
2
V
V
THDv
h
h
Dieser Index nimmt alle Oberwellen in seine Rechnung auf. Je höher er ist, desto
verformter erhalten Sie die Wellenform.