Suche
Muskeln spielen. Mit Pixin etwa zeigt es, dass weniger mehr ist. Das Werkzeug lässt sich von
der Kommandozeile aus steuern – damit ist es in Skriptensprachen wie Perl integrierbar und
somit fast unendlich erweiterbar.
Ebenso weitreichend ist für Experten die Möglichkeit, in der DB2-Datenbank SQL-Kommandos
per Kommandozeile zu formulieren. Einen Hobby-Fotografen mit einem PC wird das vielleicht
wenig interessieren, Systemadministratoren und ambitionierte Sammler aber bekommen bei
solchen Möglichkeiten leuchtende Augen. Ohne Kenntnis des "Kommentierten Datenmodells"
für 229 Euro werden sie aber Probleme haben, das Datenbank-Design zu erfassen.
Kleine Helferlein
Mit Pixafe erzielt man rasch gute Resultate, doch zeigt es manche Fähigkeiten erst, wenn man
sich eingehend mit ihm beschäftigt hat. Obwohl sie in den Menüs zwar nicht explizit vermerkt
sind, erlauben Tastenkürzel flüssiges Arbeiten. Zu erwähnen sind noch die Dia-Show und das
Leuchtpult, auf dem in einer Voransicht ausgewählte Fotos versammelt sind. Einige nicht
selbstverständliche Features sollen aber gesondert vorgestellt werden.
Die Baumsuche findet
anschaulich alle Fotos, auf
denen bestimmte Personen
abgelichtet sind.
Eine Dia-Show, die
selbsttätig die Aufnahmen
vorüberziehen lässt, darf
natürlich nicht fehlen.
Das Leuchtpult zeigt
ausgewählte Bilder als
Thumbnails.
An erster Stelle ist die so genannte Baumsuche zu erwähnen. Sie ist eine ausgezeichnete
Methode, um Gruppen von Motiven grafisch darzustellen. So fahndet man beispielsweise für
ein Klassentreffen nach den Personen, die jemals zusammen mit anderen geknipst wurden.
Wenn man in diesem Modus einen von ihnen in der Liste anklickt, fächert sich der Eintrag auf.
Nun hat man all diejenigen vor sich, mit denen die Gesuchten auf Bildern zu sehen sind. Je
tiefer man in den Verzeichnisbaum hinabsteigt, um so mehr Freunde lassen sich versammeln.
Statt mühsam mehrere Namen einzugeben, erfasst man leicht deren Beziehung, was der
Präzision der Suche entgegen kommt.
Unter funktionalen Gesichtspunkten wird man die Verwandlung
der Datenbank in eine Webgalerie erfreulich praktisch finden.
Das Layout ist zwar nüchtern gestaltet, doch dafür um so
übersichtlicher. Denn die Eingabefelder sind hier zu
Vorschauseiten zusammengefasst, die über Links erreichbar
sind. So navigiert man schnell zu den Aufnahmen, die
bestimmten Orten, Schlagworten oder Personen zugeordnet
sind.
Fazit
Normalerweise verlangen Datenbanken dem Archivar äußerste
Disziplin ab. Das ist auch gut so, da ansonsten einzelne Daten in
der Masse untergehen. Neben funktionalen Leistungen sollte eine
gute Archivierungssoftware die Aufgabe aber so angenehm wie
möglich gestalten. Neben den erwähnten Hilfestellungen bietet
Pixafe noch Einiges auf, um die Tipperei zu vereinfachen. Und selbst wenn es dabei große
Verzeichnisse oder überdimensionierte Bilddateien vorgeworfen bekommt, geht es nicht so
leicht in die Knie. An 500 MB mit 189 Bildern in unterschiedlichen Formaten hatte es wohl zu
kauen, arbeitete sie aber brav ab. Dafür lieferte es um so schneller Suchergebnisse. Die
gesunde Basis aus SQL bietet schließlich die besten Voraussetzungen, auch die schnelllebige
Computerzeit zu überdauern.
Novizen in der Welt der Netzwerke sollten sich über Rechtevergabe und ähnliches informieren,
da sie ansonsten eventuell auf Hindernisse stoßen. Und auch im Normalbetrieb wird man
gelegentlich mit Fehlermeldungen konfrontiert, die nur der SQL-Experte versteht. Das sollte
den Benutzer aber nicht irritieren – andere Programme gehen über falsche Befehle schweigend
hinweg oder verabschieden sich schlicht.
Das Verhalten der Software in einem Netzwerk wurde allerdings nur minimal getestet, daher
soll hier keine Beurteilung erfolgen. Doch Merkmale wie die Datenbank-Basis DB2,
SQL-Abfragen oder die Einbindungsmöglichkeit in Perl wirken recht vielversprechend.
AGFAnet Power Tip
Jeder Mensch, der jemals mit einem Computer gearbeitet hat, saß mindestens ein Mal
davor mit dem Aufschrei: "Alles weg!". Das Unglück muss noch nicht einmal Folge ein
Programmfehler sein. Durchgeschmorte Festplatten, Blitzeinschlag, ein unvorsichtiges
Kommando: alles schon dagewesen. Daher sollte man das Angebot von Pixafe nutzen,
regelmäßig ein Backup der Datenbank durchzuführen. Auf CD gesichert lässt sie sich jederzeit
wiederherstellen. Allerdings sollte man dabei nicht sparen und ständig auf eine
wiederbeschreibbare CD zurückgreifen. Nach etwa einem Jahr kann sich die Sparsamkeit
rächen. Denn irgendwann verlieren die Substanzen der Schreibschicht ihre chemischen
Eigenschaften und werden unzuverlässig. Einmalig beschreibbare CDs jedoch halten je nach
Hersteller und Material gut 30 Jahre, spezielle Archivierungs-CDs auch länger.