Remarks
48
Bemerkungen
KV = Köchel: Mozart-Verzeichnis (ab-
weichende Nummern der sechsten Auf-
lage in Klammern); Hob. = Hoboken:
Haydn-Verzeichnis; WoO = Werk ohne
Opuszahl nach Kinsky-Halm: Beetho-
ven-Verzeichnis; D = Deutsch: Schubert-
Verzeichnis
Daniel Gottlob Türk (1750–1813)
Auswahl aus dem ersten Teil der
„Sechzig Handstücke für angehende
Klavierspieler“
Die erste Auflage ist im Jahre 1792 er-
schienen. Unter „Handstücken“ ver-
stand man damals Einzelstücke gerin-
gen Umfangs im Gegensatz zu größeren,
mehrsätzigen Kompositionen.
1. bis 5. Stück: Im allgemeinen Ganze,
Halbe und Viertel non troppo legato,
Achtel legato.
6. Stück: Bindung von den Vierteln zu
den Halben, nach den Halben ganz
geringe Trennung.
7. Stück: legato.
8. Stück: Sechzehntel legato, sonst non
legato.
9. Stück: Die Stakkatozeichen der ersten
2 Takte gelten auch weiterhin für die
Achtel, ebenso links. Für die Beto-
nung „schwer-leicht“ bei der sog.
weiblichen Endung gebraucht Türk
das Zeichen
i auf der ersten der bei-
den Noten; da es heutzutage eine
übertriebene Betonung zur Folge hät-
te, verwenden wir den Abschwellwin-
kel, der gerade damals allmählich
aufkam.
10. und 11. Stück: Um Zäsuren anzu-
deuten, stellt Türk das Zeichen //
über (!) die Note, nach der getrennt
werden soll; wir geben es durch ein
Komma nach der betreffenden Note
wieder.
Es ist überall mf zu spielen, sofern
nichts anderes angegeben ist.
Wolfgang Amadeus Mozart
(1756–1791)
Menuett G-dur KV 1 (1e)
Komponiert 1761 oder 1762.
Achtel und Sechzehntel legato, unbe-
zeichnete Viertel portato (legato nur im
Schlusstakt des Trios).
Menuett F-dur KV 2
Komponiert 1762.
Die weiblichen Endungen der Takte 4,
12 usw. gebunden, sonst ähnlich wie in
KV 1.
Allegro B-dur KV 3
Komponiert 1762.
Die Achtel der Takte 3, 9, 11, 15 usw.
staccato.
Menuett F-dur KV 5
Komponiert 1762.
Viertel non legato, wo nicht anders an-
gegeben.
Menuett As-dur
Aus dem „Londoner Notenbuch“, kom-
poniert 1764/65.
Artikulation und Betonung im 1. Takt
und entsprechend später:
Die Achtel gebunden.
Muzio Clementi (1752–1832)
Sonatine C-dur, op. 36 Nr. 1
1. Satz: Im 1. Takt Bindung vom 1. bis
zum 3. Viertel. Dieses „Kopfmotiv“
wird im 2. Takt und bei jedem späte-
ren Vorkommen gleich behandelt.
Die sonstigen Viertel mäßig kurz, die
Achtel gebunden.
2. Satz: sempre legato.
3. Satz: Links legato, rechts Sechzehntel
legato, Achtel staccato; im 3. Takt
usw. ist die folgende Artikulation
auch von guter
Wirkung.
Sonatine G-dur, op. 36 Nr. 2
1. Satz: Links Takte 19–22, 28, 32–36,
54–58 staccato.
2. Satz: Beim punktierten Rhythmus
non troppo legato.
3. Satz, Takte 1–4:
Joh. Wilh. Häßler (1747–1822)47–1822)
Auswahl aus der „Fünfzig Stücke
zum Gebrauch für Anfänger“ betitel-
ten Sammlung, op. 38
1. Stück: mf.
2. Stück: mf, die unbezeichneten Viertel
portato.
3. Stück, Takte 9–12:
Dazu die Mittelstimme gebunden.
4. Stück, Takt 8: Die 2 Vorschlagsnoten
nicht vorausnehmen!
5. Stück: Ecossaise = schottischer Tanz.
9. Stück: Besonders wertvoll, weil es auf
der Unterstufe fast ganz an Stücken
mit mehr als 4 Vorzeichen fehlt.
Joseph Haydn (1732–1809)
Sonate G-dur Hob. XVI:8
Komponiert vor 1766.
Diese und die folgende Sonate sind ei-
gentlich Sonatinen und gehören zu den
frühen Klavierwerken Haydns, die er
ursprünglich „Divertimenti“ genannt
hat.
1. Satz: Die Achtel sind meist staccato
zu spielen (nicht spitz!).
2. Satz, 4. Takt:
3. Satz: Die nicht punktierten Achtel
oben und unten non legato. Im 4.
Takt langer Vorschlag (Sechzehntel),
Triller von oben beginnend, mit
Nachschlag. 7. und 8. Takt: Mit den
Vorschlägen („Schleifer“) auf dem
schweren Taktteil beginnen.
4. Satz: Die Achtel staccato.
Tonstärke in allen Sätzen durchschnitt-
lich mf.
Sonate C-dur Hob. XVI:7
Komponiert vor 1766. Siehe Vorbemer-
kung zur vorigen Sonate.
1. Satz: Im 3. und 19. Takt oben und
unten 1. Achtel staccato, vom 2. Ach-
tel bis zum Beginn des folgenden
Takts legato; die weiteren Achtel links
sind non legato zu spielen, nur Takt
12 und 14 legato. Takt 16: Langer
Vorschlag (Viertel).
2. Satz: Vorschläge lang. 1.–4. Takt
Bindung vom 1. zum 2. Viertel; die
sonstigen Noten mit Ausnahme der
Sechzehntel non legato, besonders
links. Im Trio Takt 2, 4 usw. Terzen-
bindung mit Betonung des 2. und 3.
Viertelschlags.
3. Satz: Achtel staccato, Viertel gut ge-
halten.
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