Information

Fehlerstrom-
schutzschalter
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Technische Änderungen vorbehalten
Fehlerstromschutzschalter Typ B
allstromsensitiv
Funktion und Anwendungsbereich
Die FI-Schutzschalter 4-polig Typ B sind allstromsensitive FI-Schutz-
schalter zur Erfassung von Fehlerströmen des Typs B. Sie bestehen
aus einem netzspannungsunabhängigen Teil zur Erfassung von sinus
förmigen Wechsel- und pulsierenden Gleichfehlerströmen mit der
Grundfrequenz 50 Hz sowie einem netzspannungsabhängigen Teil
zur Erfassung von Fehlerströmen im Frequenzbereich 0 Hz bis 1
MHz. Die Geräte sind für den Einsatz in ein- und mehrphasigen
Wechsel-stromnetzen vorgesehen. Sie sind nicht zum Einsatz in
Gleichstromnetzen bestimmt. Beim Betrieb von Frequenzumrichtern
fließen besonders hohe Ableitströme im Frequenzbereich >100 Hz bis
1 kHz über die EMV-Filter zum Schutzleiter. Um unerwünschte Auslö-
sungen durch diese Ableitströme weitgehend zu vermeiden ist die
Auslöseempfindlichkeit bei allen Geräten des Typs B in diesem
schmalen Frequenzband stark reduziert. Daher ist ein Brandschutz in
diesem Frequenzbereich nicht gewährleistet. Um über den gesamten
erfass-ten Frequenzbereich Schutz bei indirektem Berühren mit einer
maxi-malen Berührspannung von 50 V bzw. 25 V sicherzustellen,
muss daher, unabhängig vom Bemessungsfehlerstrom des verwen-
deten Schalters, der Erdungswiderstand < 50 Ohm bzw. < 25 Ohm
sein. Für Frequenzen > 1 kHz liegt der Auslösestrom für den Typen B
mit einem Bemessungsfehlerstrom von 30 mA und 300 mA unterhalb
von 300 mA, so dass in diesem Frequenzbereich, in dem die gängi-
gen Chopperfrequenzen von Frequenzumrichtern liegen, ein Brand-
schutz gewährleistet ist.
elektrischer Anschluss
Alle aktiven Leiter und Außenleiter (L1, L2, L3 und den Neutralleiter
MP/N) führen durch den Schalter. Dabei ist die Energieflussrichtung
zu beachten, d. h. die Einspeiseklemmen sind 1, 3, 5, 7, die Verbrau-
cheranlagenseite ist 2, 4, 6, 8. Um die Funktion der eingebauten
Prüfeinrichtung sicherzustellen, müssen bei 2-poligem Anschluss
4-poliger Geräte die Klemmen laut Schaltbild benutzt werden. Alu-
Leiter unmittelbar vor dem Anklemmen schaben und fetten.
Interne Stromversorgung bei 3-phasigem
Anschluss (L1 - L3 + N )
wichtige Hinweise zum Betrieb mit elektronischen Betriebsmit-
teln wie z. B. Frequenzumrichter, Wechselrichter, usw.
1
Elektronische Betriebsmittel und deren zugehörige EMV-Schutz-
maßnahmen wie z. B. integrierte oder vorgeschaltete EMV-Filter
sowie geschirmte Leitungen können hohe Ableitströme erzeugen.
2
Die maximale Anzahl, der dem FI-Schutzschalter nachgeschalte-
ten elektronischen Betriebsmittel, richtet sich nach der Höhe der
auftretenden Ableitströme. Zu hohe Ableitströme können dann,
trotz des speziellen Auslösefrequenzganges des Gerätes, zu un-
gewollten Auslösungen führen! Entsprechende Informationen be-
züglich der erzeugten Ableitströme sind bei den Herstellern der
elektroni-schen Betriebsmittel zu erfragen.
3
Beim Betrieb mit Frequenzumrichtern können lange abgeschirmte
Motorleitungen zu hohen Ableitströmen bei der Reglerfreigabe
des Frequenzumrichters führen, welche zu einer ungewollten Aus-
lösung führen. Gegebenenfalls sollte dann ein Sinusausgangsfilter
direkt hinter dem Frequenzumrichter (vor der abgeschirmten Mo-
torleitung) verwendet werden.
4
Beim Ein- und Ausschalten von elektrischen Anlagen mit elektro-
nischen Betriebsmitteln können sehr hohe Stoßableitströme
erzeugt werden, welche bei entsprechender Dauer zur Auslösung
führen. Um die Ein- und Ausschaltvorgänge möglichst kurz zu hal-
ten, sollte die elektrische Anlage nicht mit dem FI-Schutzschalter
eingeschaltet werden. Geeignet sind schnell schaltende allpolige
Schütze oder Schalter mit Federkraftspeicher, Handdrehschalter
sollten nicht verwendet werden.
5
Vorschriftsgemäß sollte einem handelsüblichen 3-Leiter-EMV-
Filter nur das zugehörige elektronische Betriebsmittel nachge-
schaltet sein. Um die Filterwirkung nicht zu beeinträchtigen,
sollten keinesfalls weitere einphasige Verbraucher wie z. B. Glüh-
lampen auf der Ausgangsseite des EMV-Filters angeschlossen
werden!
6
Bei elektronischen Betriebsmitteln können in der Regel verschie-
dene Taktfrequenzen (Chopper) gewählt werden. Im ungünstigen
Fall kann die Taktfrequenz zu einer Schwingneigung eines vorge-
schalteten EMV-Filters und somit zu stark überhöhten Ableitströ-
men führen, welche dann eine Auslösung des FI-Schutzschalters
bewirken. In diesem Fall ist die Taktfrequenz zu ändern!
7
Der Auslösefrequenzgang des FI-Schutzschalters Typ B ist
optimiert für elektrische Anlagen mit Frequenzumrichtern für
Maschinenfrequenzen bis 100 Hz. Zur Einhaltung des geforderten
Schutzes (Personen- bzw. Brandschutz) dürfen an Frequenzum-
richtern Maschinenfrequenzen >100 Hz nicht eingestellt werden.