User manual

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Und da entdecken wir schon wieder eine Besonderheit, die das
Anschlußbild links oben erhärtet: Dieser Komparator hat nämlich
drei Versorgungsspannungs-Anschlüsse: Je einen für die Plus-
und Minus-Versorgung (±Uv) sowie einen separaten Massepin.
Damit ist es prinzipiell möglich, das IC an einer doppelten
Versorgungsspannung zu betreiben und die Ausgangslast den-
noch gegen Masse zu schalten. Wenn man von dieser
Möglichkeit keinen Gebrauch macht, legt man -Uv und GND
zusammen.
Die exotischen Feinheiten des LM 311 nutzen wir bei diesem recht
einfachen Anwendungsfall nicht aus, aber es war doch sicher
wert, sie einmal kennenzulernen! Wir betreiben das IC an einfa-
cher Versorgungsspannung, so daß -Uv und GND (Masse) auf
demselben Potential liegen (Pins 4 und 1 sind hier „geerdet“).
Interessant ist das, was an den beiden Eingängen passiert: -In
liegt über den Spannungsteiler R3/R4 auf halber Versorgungs-
spannung, also auf ca. +6 V (gegen Masse gemessen), während
+In über R5/R1 hochohmig an +12 V „angebunden“ ist.
Ebenfalls an R1 liegt der nach außen geführte Sensor, der im
Prinzip aus zwei nebeneinander liegenden Drähten besteht. Die
Verbindung von R1/R5 zu R6 ist im Normalfall also offen, so daß
die Spannung an +In überwiegt, und der Ausgang von IC2 nach
Plus gezogen wird. Die Folge: Das Relais bekommt keinen Strom
angeboten und bleibt im Ruhezustand abgefallen; die parallel-
geschaltete rote Leuchtdiode ist dabei dunkel.
Sobald die beiden Sensordrähte aber Kontakt mit Wasser
bekommen, wird der Weg von R1 zu R6 leitend, und die
Spannung an +In wird in Richtung Masse gezogen. Sobald sie
den Wert von +6 V unterschreitet (der an -In anliegt), schaltet der
Ausgang nach Masse durch. Nun zieht das Relais an, was am
Aufleuchten von LD2 erkennbar ist.