User manual
Der Minus-Eingang liegt über den Spannungsteiler
R2/R15
auf
fester Vorspannung. Mit den Rückkopplungswiderständen
R21+
R22/R4
stellt man den Faktor ein, mit dem die
Eingangs-
Differenzspannung verstärkt wird. Die temperaturabhängige
Widerstandsänderung des
PT-l
OOO-Fühlers
ist genau definiert.
Die entsprechende Kurve ist als Tabelle im Mikrocomputer abge-
speichert; bei 0°C beträgt der Widerstand genau
1000,O
R.
Die von den Widerständen
RZ,
R3, R15 und PT-1000 gebildete
Brücke liegt an einer stabilisierten Spannung, die von
Dl
(LM 336)
auf
2,5
V konstant gehalten wird. Zwei
Analog/Digital-Wandler
(IC?
und
IC2)
digitalisieren die
OpAmp-Ausgangsspannungen
mit
8 bit Auflösung und speisen sie in den Prozessor (IC 4) ein. Die
ICs
1...3
liegen an einer gemeinsamen Daten- und Taktleitung, nur
die drei Chip-Select-Signale werden vom
uP
getrennt generiert.
Zur Einstellung der Schaltpunkte genügen vier Taster, die eben-
falls an Port-Leitungen des
uPs
führen; vier
Pull-ups
in
R26
ziehen
diese Eingänge im Ruhezustand nach Plus. Die Zustandsanzeige
erfolgt über ein Flüssigkristall-Display mit zwei Zeilen zu je 16
Zeichen. Aus den aktuellen Meßwerten und den voreingestellten
Parametern leitet der Prozessor die Schaltsignale für die beiden
Relais ab. Außerdem läßt sich über T3 ein akustischer Signal-
geber aktivieren.
Sämtliche Voreinstellungen werden in einem seriellen EEPROM
(IC3)
abgelegt, so daß sie auch bei Stromausfall erhalten bleiben.
Die Baugruppe wird über ein eigenes Netzteil versorgt, das
wegen des geringen Leistungsbedarfs mit geringstem Aufwand
auskommt. Die Gesamtschaltung verteilt sich auf zwei Platinen,
die über ein zehnpoliges Kabel verbunden sind.
Welche Genauigkeits- und Stabilitätsanforderungen hier zu er-
füllen sind, macht folgende Überlegung deutlich:
Der Spannungsteiler
RZ/R15
teilt die
2,5-V-Referenzspannung
im
Verhältnis
0,82/5,52
=
0,15
herunter und liefert über R4 rund
10
370
mV
an den Minus-Eingang des
OpAmps.
Wenn der
PT-lOOO-
Fühler bei 0°C einen Widerstand von genau 1000
Q
hat, dann
beträgt der Teilerfaktor von
R3/PT
=
0,18,
so daß die
Referenz-
Spannung
an diesem Brückenzweig auf 440
mV
heruntergeteilt
und über R5 an den
OpAmp-Pluseingang
geführt wird. Damit
,,sieht” der
OpAmp
bei 0°C eine Eingangs-Differenzspannung
von ziemlich genau
+70
mV.
Da der PT 1000 einen positiven Kennlinienverlauf hat (zuneh-
mender Widerstand bei steigender Temperatur), nimmt auch die
OpAmp-Differenzspannung
bei höheren Temperaturen zu; da-
her ist die Meßspannung am oberen Bereichsende am größten,
so daß der A/D-Wandler dabei gerade an die Grenze seiner maxi-
mal zulässigen Eingangsspannung von ca. 3 V ,,gefahren” wird.
Der
OpAmp-Verstärkungsfaktor
beträgt dann ca. 15.
Im vorliegenden Anwendungsfall ist der Temperaturbereich auf
O...lOO”C
beschränkt, obwohl der PT 1000 einen weit größeren
Meßbereich hat (-200
.
..+85O”C).
Bei 100°C vergrößert sich der
Fühlerwiderstand auf 1385,0
Q
so daß sich der Teilerfaktor von
R3/PT
auf
0,23
verschiebt; die
OpAmp-Eingangsspannung
ver-
größert sich damit auf ca. 570
mV
(gegenüber 440
mV
bei
O”C),
und die Differenzspannung an den
OpAmp-Eingängen
steigt auf
ca. +200
mV
an.
Bleibt man beim angenommenen Verstärkungsfaktor von v
=
15,
so ändert sich das ADU-Eingangssignal über den vollen Meßbe-
reich um 130
mV
l 15
=
2 V, die mit 8 bit digitalisiert werden; das
entspricht 255 Schritten oder 8
mV
pro Schritt. Es leuchtet ein,
daß die verwendeten
OpAmps
bei diesen kleinen Signalen hin-
sichtlich Drift und Rauschen höchste Ansprüche erfüllen müssen.
Nachbau
Die Gesamtschaltung teilt sich auf zwei Platinen auf, von denen
die Analogkarte aus Preisgründen nur einseitig beschichtet ist;
hier müssen Sie daher noch drei Drahtbrücken nachlöten.
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