User manual
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Programmbeschreibung - Flächenmischer | Flächenmodell
Hinweis:
Das obere Display entspricht der Wahl von
„2QR“ in der Zeile „Querr./Wölbkl“ des
Menüs »Modelltyp« und das untere einer
Wahl von „2/4QR 1/2/4WK“.
Am nach unten laufenden Ruder eines Querruderaus-
schlages entsteht aus aerodynamischen Gründen prinzi-
piell ein größerer Widerstand als an einem gleich weit
nach oben ausschlagenden. Aus dieser asymmetrischen
Widerstandsverteilung resultiert u. a. ein Drehmoment
um die Hochachse und in der Folge ein „Herausdrehen“
aus der vorgesehenen Flugrichtung, weshalb dieser un-
erwünschte Nebeneffekt auch als „negatives Wendemo-
ment“ bezeichnet wird. Dieser Effekt tritt naturgemäß an
den vergleichsweise langen Tragflächen von Segelflug-
zeugen stärker auf als z. B. bei Motorflugzeugen mit
ihren in der Regel doch deutlich kürzeren Hebelarmen
und muss normalerweise durch gleichzeitigen und
diesem Effekt entgegenwirkenden Seitenruderausschlag
kompensiert werden. Dieser Ruderausschlag verursacht
jedoch zusätzlichen Widerstand und verschlechtert
daher die Flugleistungen noch mehr.
Werden dagegen die Querruderausschläge differenziert,
indem das jeweils nach unten ausschlagende Querruder
einen geringeren Ausschlag ausführt als das nach oben
ausschlagende, kann damit das – unerwünschte – ne-
gative Wendemoment reduziert bis beseitigt werden.
Grundvoraussetzung dafür ist jedoch, dass für jedes
Querruder ein eigenes Servo vorhanden ist, welches
deshalb auch gleich in die Tragflächen eingebaut
werden kann. Durch die dann kürzeren Anlenkungen
ergibt sich außerdem der Zusatznutzen von reproduzier-
bareren und spielfreieren Querruderstellungen.
0% (normal)
50% (differential)
100% (Split)
Die heute üblicherweise angewandte senderseitige
Differenzierung hat im Gegensatz zu mechanischen
Lösungen, welche außerdem meist schon beim Bau des
Modells fest eingestellt werden müssen und zudem bei
starken Differenzierungen leicht zusätzliches Spiel in
der Steuerung hervorrufen, erhebliche Vorteile.
So kann z. B. der Grad der Differenzierung jederzeit
verändert werden, und im Extremfall lässt sich ein
Querruderausschlag nach unten in der so genannten
„Split“-Stellung sogar ganz unterdrücken. Auf diese
Weise wird also nicht nur das negative Wendemoment
reduziert bis unterdrückt, sondern es kann u. U. sogar
ein positives Wendemoment entstehen, sodass bei
Querruderausschlag eine Drehung um die Hochachse in
Kurvenrichtung erzeugt wird. Gerade bei großen Se-
gelflugmodellen lassen sich auf diese Weise „saubere“
Kurven allein mit den Querrudern fliegen, was sonst
nicht ohne Weiteres möglich ist.
Der Einstellbereich von ±100 % erlaubt eine seiten-
richtige Differenzierung unabhängig von den Drehrich-
tungen der Querruderservos einzustellen. 0 % entspricht
der Normalanlenkung, d. h. keine Differenzierung, und
-100 % bzw. +100 % der Split-Funktion.
Hinweis:
Wird der Offset nicht ganz ans Ende des
Geberweges gelegt, wird der Rest des
Weges zwischen dem Offset-Punkt und dem
Anschlag des Steuerknüppels als „Leerweg“ ausgelegt,
d. h., der Geber beeinflusst dann keinen der Mischer des
Untermenüs „Bremseinstellungen“. Außerdem wird der
Mischerweg wieder automatisch auf 100 % gespreizt.
Alle anderen Mischer im Menü »Flächenmischer«
haben ihren Neutralpunkt in der Gebermittelstellung,
d. h., sie sind in dieser Geberposition wirkungslos. Bei
Vollausschlag wird der eingestellte Wert zugemischt.
Mischerfunktionen
Im Folgenden werden die einzelnen Optionen des
Menüpunktes »Flächenmischer«, getrennt nach 1-, 2-
und Multi-Klappen-Modelle, besprochen. Zuvor jedoch
einige Anmerkungen zur Differenzierung von Querru-
dern und Wölbklappen:
Querr.Diff. bzw. Diff. (Querruderdifferenzierung)
Querr.Diff.
Bremseinstell.
QR
0%
FLÄCHENMISCHER
HR QR 0%0%
–––
–––
SR
normal
0%
0%
WK-Pos.
QR
normal
Diff.
QR-Tr.
QR
+100%
+100%
0%