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GMC-I Gossen-Metrawatt 73 Version 3/02.07
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Hinweise
• Rechenformeln können sowohl vor als auch nach dem Einlesen von Messdaten (online
oder aus Speicherdatendatei) definiert und angewendet werden. Sie können auch nach-
träglich in bereits gespeicherte Messdatendateien hinzugefügt werden.
• Sind bereits vor dem Einlesen von Messdaten Formeln definiert und für die Darstellung
aktiviert, so erfolgt zu Beginn des Einlesens eine Fehlermeldung ("Variable #... kann nicht
berechnet werden"), wenn ein für die Formelberechnung benötigter realer Kanal nicht
verfügbar ist.
• Im Unterschied zur Anwendung einer Linearisierungs-Tabelle darf sich das Vorsatz-
zeichen (Präfix) zur Maßeinheit bei einem in der Rechenformel verwendeten Messkanal
ändern, z. B. mV ↔ V. Der dem Vorsatzzeichen entsprechende Faktor wird in der
Berechnung korrekt berücksichtigt.
• Es können maximal zehn Formeln (#A ... #J) in die Formelliste aufgenommen werden. Jede
Formel muss einen anderen Namen erhalten.
• Die Formeln werden sowohl in in den Messdatendateien *.MDF als auch in den
Softwareeinstellungsdateien *.INI mit abgespeichert.
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Beispiel 1
Für Lehrzwecke soll veranschaulicht werden, wie sich im 1-Phasen-Wechselstrom-Netz eine
Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom (entsprechend dem induktiven oder
kapazitiven Charakter von Verbrauchern) auf die resultierende Wirkleistung auswirkt. Hierzu
wurden von einem Messgerät einige Perioden der Spannungs- und Stromsignale mit 0,5 ms
abgetastet und in seinem Speicher aufgezeichnet. Nach dem Auslesen des Speichers stehen
als reale Messkanäle zur Verfügung:
K1: u(t) [V] (abgetastetes Sinussignal der Spannung)
K2: i(t) [A] (abgetastetes Sinussignal des Stromes)
Für den Zeitverlauf der Wirkleistung p(t) wird im Dialogfenster Rechenformeldefinition die
Formel #A mit Namen p(t) und der Definition K1*K2 festgelegt und ihr die Einheit W
zugewiesen.
Zur Darstellung aller Kanäle wird das Feld Rechenkanäle EIN aktiviert und im Dialogfenster
Einstellung Kanalansichten die Standardansicht gewählt.
In der Ansicht Y-T-Schreiber wird über die Funktion Zeitachse dehnen genau 1 Spannungs-
signalperiode auf Fensterbreite gespreizt und je ein Cursor am Beginn und Ende der Periode
platziert. In der Tabellenspalte Mitt: unterhalb des Diagramms ist der resultierende Messwert
der Wirkleistung P ablesbar. Über die
Zeitversatz-Funktion lässt sich die Stromsignalkurve i(t)
auf der Zeitachse verschieben – gleichbedeutend einer Phasenverschiebung – und die
Auswirkung auf das Signal p(t) und den Messwert P beobachten.
Abb. 3.5.6-e: Y-T-Ansichten der Signalkurven u(t), i(t) und p(t) ohne und mit Phasenverschiebung










