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Gossen Metrawatt GmbH 65
Richtige Messergebnisse können in solchen Fällen entweder
durch Vergrößern des Abstandes Hilfserder – Erder oder durch
Versetzen der Sonde auf der Mittelsenkrechten zwischen Hilfs-
erder und Erder (vgl. ) erreicht werden. Durch Versetzen der
Sonde auf der Mittelsenkrechten wandert der Sondenpunkt aus
dem Einflussbereich der beiden Spannungstrichter von Erder und
Hilfserder heraus.
Ausbreitungswiderstand von Erdungsanlagen größerer Ausdehnung
Für das Messen ausgedehnter Erdungsanlagen sind wesentlich
größere Abstände zu Sonde und Hilfserder erforderlich; man
rechnet hier mit dem 2,5- bzw. 5-fachen Wert der größten Diago-
nale der Erdungsanlage.
Solche ausgedehnten Erdungsanlagen weisen oft Ausbreitungs-
widerstände in der Größenordnung von nur einigen Ohm und
weniger auf, so dass es besonders wichtig ist, die Messsonde in
der neutralen Zone einzusetzen.
Die Richtung für Sonde und Hilfserder sollten Sie im rechten Win-
kel zur größten Längenausdehnung der Erdungsanlage wählen.
Der Ausbreitungswiderstand muss klein gehalten werden; notfalls
müssen dazu mehrere Erdspie verwendet (Abstand 1 … 2 m)
und untereinander verbunden werden.
In der Praxis lassen sich große Messabstände wegen Gelände-
schwierigkeiten jedoch oft nicht erreichen.
In diesem Fall verfahren Sie wie in dargestellt.
Der Hilfserder H wird im größtmöglichen Abstand von der Er-
dungsanlage eingesetzt.
Mit der Sonde tastet man in gleich großen Schritten den Be-
reich zwischen Erder und Hilfserder ab (Schrittweite ca. 5 m).
Die gemessenen Widerstände werden tabellarisch und an-
schließend grafisch, wie in dargestellt aufgetragen (Kurve I).
Legt man durch den Wendepunkt S1 eine Parallele zur Abszisse,
so teilt diese Linie die Widerstandskurve in zwei Teile.
Der untere Teil ergibt, an der Ordinate gemessen, den gesuchten
Ausbreitungswiderstand des Erders R
A/E
; der obere Wert ist der
Ausbreitungswiderstand des Hilfserders R
A/H
.
Der Ausbreitungswiderstand des Hilfserders soll bei einer derarti-
gen Messanordnung kleiner sein als das 100-fache des Ausbrei-
tungswiderstandes des Erders.
Bei Widerstandskurven ohne ausgeprägten horizontalen Bereich
sollte die Messung mit verändertem Standort des Hilfserders kon-
trolliert werden. Diese weitere Widerstandskurve ist mit geänder-
ten Abszissen-Maßstab so in das erste Diagramm einzutragen,
dass beide Hilfserderstandorte zusammenfallen. Mit dem Wende-
punkt S2 kann der zuerst ermittelte Ausbreitungswiderstand kon-
trolliert werden.
Hinweise für Messungen im ungünstigen Gelände
In sehr ungünstigem Gelände (z. B. Sandboden nach längerer
Trockenperiode) können durch Begießen der Erde um Hilfserder
und Sonde mit Soda- oder Salzwasser der Hilfserder- und Son-
denwiderstand auf zulässige Werte verringert werden.
Reicht diese Maßnahme noch nicht aus, dann können zum Hilfs-
erder mehrere Erdspieße parallel geschaltet werden.
Im gebirgigen Gelände oder bei sehr steinigem Untergrund, wo
das Einschlagen von Erdspießen nicht möglich ist, können auch
Drahtgitter mit 1 cm Maschenweite und ca. 2 m
2
Fläche verwen-
det werden. Diese Gitter sind flach auf den Boden zu legen, mit
Soda- oder Salzwasser zu übergießen und eventuell mit feuchten,
erdgefüllten Säcken zu beschweren.
d = Abstand Erder - Hilfserder
E= Erder
H = Hilfserder
I = Messstrom
K = neutrale Zone (Bezugserde)
U
E
= Erdungsspannung
R
E
= U
E
/ I = Erdungswiderstand
= Potential
I
I
d
E
H
U
E
K
Spannungsverlauf im homogenen Erdreich
zwischen Erder E und Hilfserder H
E = Erderstandort
H = Hilfserderstandort
S = Sondenstandort
S
HE
Sondenabstand S außer-
halb der sich überschnei-
denden Spannungstrich-
ter auf der Mittelsenk-
rechten zwischen Erder E
und Hilfserder H
Kurve I (KI) Kurve II (KII)
mWmW
5
10
15
20
25
30
40
60
80
100
0,9
1,28
1,62
1,82
1,99
2,12
2,36
2,84
3,68
200
10
20
40
60
80
100
120
140
160
200
0,8
0,98
1,60
1,82
2,00
2,05
2,13
2,44
2,80
100
S1, S2 = Wendepunkte
KI = Kurve I
KII = Kurve II
S1, S2 = Wendepunkte
KI = Kurve I
KII = Kurve II
S
1
S
2
KI
K II
4
3
2
1
0
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 m KI
20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 m KII
5
R
A/H
R
A/E
0
0
S HESE
Messen des Erdungswiderstandes einer ausgedehnten
Erdungsanlage